Frankreich und China gelten als Hoffnungsmärkte
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen zogen Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP), NÖ Wirtschaftskammer-Vizepräsident Christian Moser und der Präsident der Industriellenvereinigung NÖ, Thomas Salzer, bei einem Pressegespräch am Mittwoch eine positive Außenhandelsbilanz. „Im Jahr 2017 konnten wir als Bundesland Niederösterreich mit einem Exportvolumen von 21,8 Milliarden Euro einen neuen Rekord erzielen. Im Bundesländervergleich ist Niederösterreich nach Oberösterreich mittlerweile das zweitwichtigste Exportland“, unterstrich Bohuslav.
Export nach Frankreich soll gesteigert werden
Bohuslav kündigte an, im kommenden Jahr Frankreich und China für die Exporteure „aufbereiten“ zu wollen. „Frankreich liegt im Ranking der wichtigsten niederösterreichischen Exportmärkte auf Platz 9. Wir setzen uns zum Ziel, bis 2023 einen Warenexport von 815 Millionen Euro zu erreichen, das entspricht rund drei Prozent Wachstum pro Jahr“, so Bohuslav. China sei in vielerlei Hinsicht ein herausfordernder Markt, biete aber immer noch große Chancen. Um hier als Türöffner zu fungieren, werde eine Delegationsreise geplant, heißt es.
NLK Filzwieser
Christian Moser von der Wirtschaftskammer Niederösterreich verwies darauf, dass es für ein einzelnes exportierendes Unternehmen schwierig sei, rechtzeitig internationale Trends und Themen zu erkennen. Deshalb habe die Wirtschaftskammer die Innovationsagentur ins Leben gerufen. „35 der 110 weltweiten Standorte unserer Außenwirtschaftsorganisationen fungieren als Trendscouts und Innovationscenter“, so Moser.
Im Hinblick auf die Bedeutung des Exports für die Industrie sprach sich Salzer gegen Handelsbeschränkungen aus: „Aus Sicht der Industrie ist Freihandel ein entscheidender Motor für Wirtschaftswachstum.“ Überzogener Handelspatriotismus und Abschottung hätten noch nie zu allgemeinem Wohlstandswachstum geführt, meinte der Präsident der Industriellenvereinigung NÖ. In Niederösterreich erzeugte Güter seien weltweit gefragt, „viele Produktionsbetriebe haben Exportquoten von über 90 Prozent“, so Salzer.