Purkersdorf: Steinbichler folgt Schlögl
In einer außerordentlichen Gemeinderatssitzung am Dienstagabend erhielt Steinbichler 28 von 30 abgegebenen Stimmen. Zwei Mandatare hatten sich bei der Wahl enthalten, die Stimmzettel blieben leer. Der 43-Jährige stammt aus einer Purkersdorfer Unternehmerfamilie und zog 2016 in den Gemeinderat ein.
Steinbichler betonte in der Antrittsrede, dass sein Politikverständnis nicht darauf beruhe, die nächste Wahl zu gewinnen, sondern für die nächste Generation zu gewinnen. Modernisierung und Digitalisierung, wie etwa die Einführung einer Bürgerkarte, sehe er als dringlichste aktuelle Aufgabe, hieß es auf der Webseite der Stadtgemeinde. Sein Credo: „Gemeinsam die besten Ideen finden!“ „Mir ist egal von wem die Idee stammt, solange es die beste für unser Purkersdorf ist“, verspricht der Neo-Bürgermeister.
Elise Madl
Schlögl (r.) übergab nach 27 Jahren als Bürgermeister das Amt an Steinbichler
Von der Lokal- bis zur Bundespolitik
Schlögl hatte im August seinen Rückzug als Bürgermeister per Ende Oktober angekündigt - mehr dazu in Schlögl zieht sich aus Politik zurück (noe.ORF.at; 30.8.2018). Seine erste Periode in diesem Amt dauerte von 1989 bis 1997, zum zweiten Mal wurde er am 2. Mai 2000 Stadtchef. Insgesamt war Schlögl vier Jahrzehnte in der Politik, u.a. als Mitglied des Bundesrates und Abgeordneter zum Nationalrat, Staatssekretär, Innenminister, niederösterreichischer SPÖ-Landesparteivorsitzender und LH-Stellvertreter.
Die Sozialdemokraten hatten bei den Gemeinderatswahlen 2015 in Purkersdorf mit 65,2 Prozent und 23 der 33 Mandate die absolute Mehrheit verteidigt. Die nächsten Gemeinderatswahlen sind für Anfang 2020 geplant.