EU-weit einzigartiges Gesundheitszentrum ist fix

In Gmünd werden bald österreichische und tschechische Patienten gleichermaßen behandelt. Der Weg zum ersten grenzübergreifenden Gesundheitszentrum der EU ist nach einer Einigung der politisch Verantwortlichen frei.

Die Planungen für das neue Gesundheitszentrum laufen seit Jahren. Ein Treffen von Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP) mit Tschechiens Gesundheitsminister Adam Vojtech (ANO) in Prag räumte am Montag letzte Hindernisse aus dem Weg. Damit ist klar: Auch die tschechische Regierung zieht mit. Im Frühjahr 2019 wird es einen gemeinsamen Spatenstich von niederösterreichischen und tschechischen Politikern geben.

Gesundheitszentrum wird zweisprachig

Im neuen Zentrum sollen künftig praktische Ärzte, Fachärzte, Therapeuten und Pflegepersonal aus Österreich und Tschechien arbeiten, die beide Sprachen beherrschen. Sie sollen sich sowohl um österreichische als auch um tschechische Patienten kümmern. Insgesamt sollen 2,5 Millionen Euro an Landes- und EU-Mitteln in das Projekt fließen.

Martin Eichtinger Adam Vojtech

Büro Eichtinger

Landesrat Eichtinger (r.) beim Treffen mit dem tschechischen Gesundheitsminister Vojtech am Montag

„Die Behandlungskosten für die tschechischen Patienten werden direkt von den tschechischen Versicherungen übernommen“, kündigte Eichtinger im Gespräch mit noe.ORF.at an. Für ihn sei wichtig, „dass wir hier ein zusätzliches Element für das Waldviertel haben, dass wir hier eine Gesundheitsversorgung für die Menschen im Waldviertel haben, die auf dem neuesten Stand der Technik ist“.

Auf die Frage, ob Ärzte, die derzeit etwa im Landesklinikum Gmünd arbeiten, in das neue Zentrum abgesiedelt werden, verweist Eichtinger auf laufende Verhandlungen mit der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse. „Wir werden alle diese Fragen in den nächsten Wochen und Monaten zu einem Ende bringen.“

Erste Patienten im Jahr 2020

Es sei jedenfalls großer Wert darauf gelegt worden, „dass sich das Projekt sehr genau in die regionale Versorgungsstruktur einpasst, also auch mit dem Landesklinikum in Gmünd“. Im Frühjahr 2020, ein Jahr nach dem geplanten Spatenstich, sollen im neuen Gesundheitszentrum die ersten Patienten behandelt werden.

Felix Novak, noe.ORF.at

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