Parkpickerl sorgt für Verkehrschaos in Schwechat

Seitdem in Wien-Simmering das Parkpickerl eingeführt wurde, versinkt Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) nach eigenen Angaben im Verkehrschaos. Immer mehr Pendler stellen ihr Auto ab und fahren mit dem Zug nach Wien weiter.

Seit 5. November gilt in Wien-Simmering das Parkpickerl für eine Zone im Zentrum des Bezirks - und das sorgt für Probleme in Schwechat, heißt es von der Stadtgemeinde Schwechat. Vizebürgermeisterin Brigitte Krenn (Grüne) spricht gegenüber noe.ORF.at von vermehrten Beschwerden und davon, dass sich die Situation immer weiter verschärfe. „Die Leute klagen, dass es bereits ab 6.50 Uhr keinen freien Parkplatz beim Bahnhof mehr gibt“, so Krenn. Schwechat sei als Autoabstellplatz für Pendlerinnen und Pendler attraktiv, da hier bereits die Tarifzone Wien gelte und daher keine zusätzlichen Kosten anfallen.

Gespräche für neues Parkdeck laufen

Um zusätzliche Parkmöglichkeiten beim Bahnhof in Schwechat zu schaffen, seien das Land Niederösterreich, die Stadt Schwechat, die ÖBB und ein privater Grundeigentümer bereits in Gesprächen. Es soll ein neues Parkdeck zur Verfügung gestellt werden. „Was wir hier brauchen, ist möglichst guter Wille von allen Seiten. Eine weitere Gesprächsrunde steht in dieser Frage noch in dieser Woche an“, so Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP), „seitens des Landes setzen wir alles daran, um die Situation für die Pendlerinnen und Pendler zu verbessern.“

Die Errichtung zusätzlicher Parkplätze sei zwar notwendig, aber „wird nicht ausreichen, um das Problem zu lösen“, so Schwechats Vizebürgermeisterin Krenn. „Wir brauchen einen Ausbau der Öffis und attraktive Tarife, damit die Leute erst gar nicht nach Schwechat fahren müssen“, schlägt sie vor. Man müsse daran arbeiten, dass Pendlerinnen und Pendler direkt von ihrem Wohnort mit dem Zug wegfahren.

Seitens des Landes kommt eine generelle Kritik zum Parkpickerl, da es den Parkdruck - wie im Fall von Schwechat - nur ins Wiener Umland verschiebe. „Es gab deshalb über viele Jahre ein Abkommen mit Wien zur Mitfinanzierung von Park-and-Ride-Anlagen. Im Sinne des Miteinanders über Landesgrenzen hinweg wäre ein neues Abkommen in dieser Form begrüßenswert. Das haben wir auch bei den Terminen mit den Wiener Regierungskollegen angesprochen“, so der Verkehrslandesrat.

Pia Seiser, noe.ORF.at

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