Traisentalschnellstraße nimmt wichtige Hürde

Beim Bauvorhaben der S34, der Traisentalschnellstraße, sind die Umweltverträglichkeitsgutachten fertig. Sie können bis 16. Jänner in den Gemeinden St. Pölten, Ober-Grafendorf und Wilhelmsburg eingesehen werden.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) für den Bauabschnitt der S34, der Traisentalschnellstraße, zwischen St. Pölten und Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten) ist positiv beendet, mit strengen Auflagen bezüglich der Lärmentwicklung, des Gewässerschutzes und des Schutzes des Lebensraumes bedrohter Tierarten.

So muss zum Beispiel lärmmindernder Asphalt auf die Fahrbahn aufgetragen werden, die Schmutzwasserableitung von der Straße muss so angelegt sein, dass kein Grund- oder Flusswasser verunreinigt werden kann. Für eine Unkenart sowie dem Steinkrebs wurden Schutzgebiete ausgewiesen. Wegen des Steinkrebsschutzgebietes wurden sogar die Trassenführung geändert und zusätzliche Brückenbauten eingeplant.

S34 Trasse

ASFINAG

Bis 16. Jänner 2019 können betroffene Bürger oder Umweltorganisationen in den mehr als 500 Seiten starken Bericht Einsicht nehmen. 350 Stellungnahmen Betroffener wurden bereits in das UVP-Verfahren eingearbeitet. Sollten keine weiteren Einsprüche geltend gemacht werden, schätzt die ASFINAG, mit Sommer 2020 mit dem Bau beginnen zu können. Sollte es Einwände geben, so ist nach dem 16. Jänner eine mehrtägige Verhandlung für die Bürgeranliegen vorgesehen. Danach bekommen die Gutachter Zeit, die neu vorgebrachten Einsprüche zu bearbeiten und ihre Gutachten zu aktualisieren.

Ein kurzes Stück Schnellstraße mit langer Geschichte

Erste Ideen einer Traisentalschnellstraße gehen auf das Regime des Nationalsozialismus zurück, der Bau einer Schnellstraße in Nord-Südrichtung mitten durch Niederösterreich sollte schnelle Truppenbewegungen ermöglichen. Der Plan wurde zugunsten der Bahnverbindungen verworfen. In den 1970er-Jahren tauchten Pläne zur Realisierung der S34 wieder auf. Die Idee war, die damals in Planung befindliche S33 zu verlängern und somit eine Verbindung von Krems nach Lilienfeld zu schaffen.

2008 legte die Wirtschaftskrise die Pläne zur S34 wieder auf Eis. Bei späteren Planungen wurde wegen zu starker Verbauung die Trassenführung vom Osten auf die Westseite der Mariazellerstraße in St. Pölten verlegt. Immer wieder gab es kritische Stimmen, die eine Notwendigkeit dieser Schnellstraße bezweifelten.

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