Haag wehrt sich gegen ÖBB-Mast

Die Gemeinde Haag (Bezirk Amstetten) wehrt sich gegen die Errichtung eines Mobilfunkmasten der ÖBB. Befürchtet wird eine verstärkte Strahlung, die nach Ansicht einer Bürgerinitiative die Gesundheit gefährdet.

Der Mobilfunkmast soll nach Angaben der Bürgerinitiative am Stadtrand von Haag errichtet werden, in unmittelbarer Nähe eines Freizeitzentrums und mehrerer Einfamilienhäuser. Die Initiative sammelte gegen das Projekt etwa 1.100 Unterschriften.

Messungen sollen die Strahlenbelastung erheben

„Doch das wird das Projekt vermutlich nicht verhindern“ befürchtet Theresia Hirsch, ein Mitglied der Bürgerinitiative. „Das Grundstück, auf dem der 30 Meter hohe Mast errichtet werden soll, gehört den ÖBB. Daher hat die Gemeinde kein Einspruchsrecht und die notwendige naturschutzrechtliche Bewilligung haben die ÖBB bereits 2016 eingeholt“, erklärte Bürgermeister Lukas Michlmayr (ÖVP).

Er betonte aber, dass er bereits Messungen durchführen ließ, um die Strahlenbelastung jetzt und auch nach der Errichtung des Mast zu ermitteln. „Es müssen auf jeden Fall die gesetzlichen Richtwerte für die Strahlenbelastung eingehalten werden“, fordert er. Die ÖBB verweisen in einer Stellungnahme darauf, dass der Mast lediglich in einem Winkel von 30 Grad direkt auf die Schienen gerichtet werde. Das verringere den Strahlungsbereich.

ÖBB: Mast dient Sicherheit im Bahnverkehr

„Die Mobilfunksendeanlage entspricht dem Erfordernis der Streckenversorgung und dient für höchste Sicherheit im Bahnverkehr. Mobile Kommunikation, insbesondere Zugfunk, ist für den sicheren Eisenbahnbetrieb unbedingt erforderlich. Darüber hinaus wird auch die mobile Kommunikation für die Fahrgäste erheblich verbessert“, sagte ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif gegenüber noe.ORF.at.

Der Standort am Ortsrand von Haag sei nach technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten sorgfältig und bestmöglich ausgewählt worden, um den Bau weiterer Sendeanlagen in der unmittelbaren Umgebung zu vermeiden. Nach jetziger Planung ist die Errichtung des Masts Anfang des kommenden Jahres vorgesehen.