Der Kampf gegen die Plastiksackerl

Die Bundesregierung möchte Plastiksackerl ab 2020 vollständig verbieten. Die niederösterreichischen Umweltverbände und Umweltschutzorganisation wie Global 2000 begrüßen das geplante Verbot.

300.000 Tonnen Plastikverpackungsmüll fallen in Österreich pro Jahr an, 5.000 bis 7.000 Tonnen davon sind Plastiksackerl. Das sind etwa zwei Prozent, die mit dem geplanten Verbot von Plastiksackerln ab dem 1. Jänner 2020 wegfallen. Am Mittwoch soll das Verbot in einem Ministerratsbeschluss fixiert werden, der Gesetzesbeschluss soll im ersten Halbjahr 2019 folgen. In Niederösterreich steht man dem Verbot großteils positiv gegenüber.

Redakteurinnen von noe.ORF.at hörten sich am Montag um und erhielten zum geplanten Verbot geteilte Antworten. „Mir ist das schon lange ein Anliegen, ich verwende zu Hause keine Plastiksackerl mehr“, sagte etwa Doris Salaun aus Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen). Das Plastiksackerl gehört für viele einfach zum Alltag: „Ich verwende auch immer zu Hause alles mit Plastik“, erzählte Selda Maktav aus Ternitz (Bezirk Neunkirchen). Gerald Penz aus Loosdorf (Bezirk Melk) gab zu bedenken, dass man „ein Plastiksackerl auch öfters verwenden kann“.

Die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung betreffen neben Plastiksackerln auch die Reduktion von Plastikverpackungen sowie Mikroplastik, die beispielsweise in Kosmetika vorkommen - mehr dazu in Regierung will Verbot von Plastiksackerln ab 2020 (news.ORF.at; 2.12.2018).

Mehrweglösungen statt Wegwerfverpackungen

Die Umweltschutzorganisation Global 2000 begrüßte das Verbot, forderte allerdings nun konkrete Schritte: „Jetzt ist es wichtig, wie diese geplanten Maßnahmen umgesetzt werden, denn der Teufel steckt oft im Detail", sagte Lisa Kernegger, Ökologin bei Global 2000. Beim Mikroplastikverbot sei es etwa wichtig, wie Mikroplastik definiert wird und welche Produktgruppen das Verbot umfasst.

Statt Plastiksackerln solle man zudem nicht einfach zu Papiersackerln greifen, erklärt Lisa Kernegger: „Eine Einwegverpackung soll nicht durch eine andere Wegwerfverpackung ersetzt werden. Nur Mehrweglösungen können langfristig den Müllberg verringern und die Umwelt schonen.“ Bei der Produktion würden Papiersackerl sogar mehr Energie als Plastiksackerl benötigen.

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