Heizöl um 30 Prozent teurer als im Vorjahr

Die Energiepreise sind im Vergleich zum Oktober des Vorjahres um etwa zehn Prozent angestiegen. Das ergab eine Berechnung der Österreichischen Energieagentur. Heizöl, Diesel- und Benzinkraftstoffe waren die größten Preistreiber.

Der Enegiepreisindex der österreichischen Energieagentur gibt die Veränderung der Preise von verschiedenen Energieträgern im Zeitverlauf an. Im Jahresvergleich mit Oktober 2017 stieg der Heizölpreis um 30 Prozent an. Bei Diesel waren es 17,5 Prozent und bei Superbenzin 13,4 Prozent.

Eine 3.000-Liter-Tankfüllung kostete laut Energieagentur Österreich im Oktober um 180 Euro mehr als im September und um 650 Euro mehr als im Oktober 2017. Die Rohölpreise seien bis Ende September kontinuierlich gestiegen, wird Energieagentur-Expertin Karina Knaus in der Erhebung zitiert.

65 Prozent Diesel aus Deutschland

Dafür gibt es laut dem Institut für Wärme- und Öltechnik zwei Gründe. Instituts-Geschäftsführer Martin Reichard spricht gegenüber noe.ORF.at von Problemen beim Transport: „Wir hatten auf der Donau und dem Rhein lange Zeit Niederwasser. Die Tankschiffe konnten nicht voll beladen fahren“ - mehr dazu in Hitze: Schiffe auf Donau weniger beladen (noe.orf.at; 1.8.2018).

Zudem kam es im September zu einer Explosion in der Raffinerie Vohburg in Bayern. Das habe die Lage zusätzlich verschärft, sagt Christoph Capek, Geschäftsführer des Fachverbands Mineralölindustrie der Wirtschaftskammer, in einer Aussendung. Denn 5,4 Milliarden Liter der in Österreich importierten 8,3 Milliarden Liter Diesel kommen aus Deutschland.

Hohe Nachfrage treibt Preise in die Höhe

Helmut Marchhart, Obmann der Fachgruppe Tankstellen- und Serviceunternehmungen in der Wirtschaftskammer Niederösterreich, spricht deshalb von einem Versorgungsproblem für Tankstellen ohne Pachtvertrag. Diese sogenannten freien Tankstellen haben keine Verträge mit Mineralölkonzernen und kaufen Kraftstoff nach dem Tagespreis ein. Wegen der erhöhten Nachfrage ist das für die freien Tankstellen zurzeit teuer. Die hohen Preise spüren letztendlich auch die Konsumenten an den Zapfsäulen. Wie viele solcher freien Tankstellen es in Niederösterreich gibt, ist nicht bekannt.

Gas war der einzige Energieträger, der laut Österreichischer Energieagentur günstiger wurde. Wegen einer Senkung der Netzkosten zu Jahresbeginn war Gas um 3,3 Prozent billiger als im Oktober 2017.

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