Donauschifffahrt: Anrainer klagen über Fäkalien

Der Kreuzfahrttourismus auf der Donau stößt bei Grünen und FPÖ in Niederösterreich auf Kritik. Laut Aussagen von Anrainern würden manche Schiffe Fäkalien der Passagiere in die Donau ablassen, statt sie wie vorgesehen zu entsorgen.

Grundsätzlich gibt es für den Schiffsmüll eigene Stationen, an denen dieser entsorgt werden kann, betonte die Landessprecherin der Grünen, Helga Krismer. In letzter Zeit hätten aber immer mehr Bürger und Bootsführer berichtet, dass der Abfall teilweise sogar direkt vor ihren Augen konzentriert abgepumpt und in der Donau entsorgt wurde. „So darf nicht mit unserer blauen Donau umgegangen werden“, meinte Krismer, die die Verschmutzung des Donauwassers zum Grünen Schildbürgerstreich des Monats Dezember kürte.

Laut einer umfangreichen Studie aus dem Vorjahr mit 4.000 Wasserproben dürften solche Berichte keine Einzelfälle sein. Demnach weist das Donauwasser eine hohe Belastung mit Fäkalkeimen auf - vor allem im ufernahen Bereich. Diese Verschmutzung stamme vorwiegend vom Menschen, so das Ergebnis der Studie.

Gefahr für Lebensraum Donau

FPÖ-Landesparteiobmann Walter Rosenkranz kritisierte, dass die Donauschifffahrt für ausländische Konzerne ein Riesengeschäft sei, die Bewohner damit aber nur Nachteile hätten. Nun werde auch der „Lebensraum Donau“ zerstört: „Bisher war man auf die Wasserqualität immer stolz und der Fluss wurde deshalb auch gerne von den Bewohnern als Badeziel genutzt. Mit dieser unverfrorenen Vorgangsweise kann man Menschen aber nicht mehr getrost in der Donau baden lassen.“

Mit einer Anfrage an Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) wollen die Grünen nun aufklären, welche Maßnahmen das Land unternimmt. "Wie oft wird die Entsorgung der Schiffsabfälle kontrolliert und wie geht das Land gegen die Verschmutzung der Donau durch Fäkalien und Speisereste vor?“ Derzeit „tue das Land nichts“, meinte Krismer.