Gallhubers „heiße Phase“ vor den Heimrennen

Mit den Plätzen sieben und acht ist Katharina Gallhuber aus Göstling (Bezirk Scheibbs) solide in die neue Ski-Weltcup-Saison gestartet. Im Gespräch mit noe.ORF.at redet sie über ihre Vorbereitung auf die Heimrennen am Semmering.

Katharina Gallhuber stammt wie Kathrin Zettel, Thomas Sykora, Elfi Deufl und einige andere ehemalige Weltcupläufer aus Göstling an der Ybbs und setzt damit die Tradition des größten niederösterreichischen Skiortes fort. Ihre größten Erfolge errang sie bei den vergangenen Olympischen Winterspielen 2018 in Pyengchang (Südkorea) mit Bronze im Slalom und Silber im Mannschaftsbewerb. In die heurige Saison startete sie gut.

Katharina Gallhuber in Rennposition

GEPA/ Christian Walgram

Katharina Gallhuber in Aktion

noe.ORF.at: Vor dem Saisonstart haben Sie gesagt, dass der Druck nach der starken Olympia-Saison deutlich zu spüren ist. Konnten Sie mit der hohen Erwartungshaltung umgehen?

Katharina Gallhuber: Ich habe in Levi und in Killington zwei solide Rennen gezeigt und bin zweimal in die Top 10 gefahren (siebenter und achter Platz, Anm.). Das hat natürlich gleich zu Saisonbeginn viel Druck von mir genommen. Die schnellen Passagen habe ich schon ganz gut erwischt, das stimmt durchaus positiv für die kommenden Aufgaben. Meine beiden Olympia-Medaillen sind natürlich auch von der Konkurrenz registriert worden, jetzt weiß jede Athletin, dass sie auf mich aufpassen muss. Ich kann aber gut damit umgehen und freue mich auf alles, was in den nächsten Wochen auf mich zukommt.

noe.ORF.at: Ein großer Höhepunkt ist natürlich der Weltcup in Ihrem Heimat-Bundesland am 28. und 29. Dezember. Wie groß ist die Vorfreude auf die Rennen am Semmering?

Gallhuber: Mein großes Ziel ist natürlich der Slalom, da will ich ganz vorne dabei sein. Ob ich auch im Riesentorlauf starten werde, entscheiden wir kurzfristig. Fix ist aber, dass der Slalom ein großes Fest wird und dass viele Freunde und die Familie aus Göstling kommen werden. Jedes Rennen in Österreich ist wahnsinnig schön, am Semmering ist es noch einmal eine Stufe darüber. Es wird meine Premiere auf diesem Hang, weil ich mich vor zwei Jahren kurz vor dem Slalom verletzt habe und nicht starten konnte.

noe.ORF.at: An der Spitze des Damen-Weltcups gibt es schon wieder ein altbekanntes Bild: Mikaela Shiffrin deklassiert Woche für Woche die Konkurrenz. Wie kann man sie besiegen?

Gallhuber: Es ist natürlich schwierig, weil sie sehr sauber fährt und natürlich auch das nötige Selbstvertrauen hat. Aber ich traue mir das schon zu, dass ich näher an sie herankomme, wenn ich totales Risiko nehme und ordentlich attackiere. Das gilt nicht nur für mich, sondern für das ganze österreichische Damen-Team. Wir sind heuer eine coole Truppe und haben mit Bernadette Schild eine routinierte Läuferin, die heuer schon einmal am Podest war. Wenn mir das auch endlich einmal im Weltcup gelingt, wäre ich sehr glücklich.

noe.ORF.at: Wie verbringen Sie die Zeit bis zum Weltcup am Semmering? Wie wird Weihnachten gefeiert?

Gallhuber: Wir haben am kommenden Sonntag das Parallel-Rennen in St. Moritz und am 22. Dezember den Slalom in Courchevel. Da möchte ich natürlich wieder vorne dabei sein und mir das nötige Selbstvertrauen für den Semmering holen. Die Weihnachtspause fällt entsprechend kurz aus und beschränkt sich auf den Heiligen Abend und den 25. Dezember. Die beiden Tage verbringe ich daheim in Göstling mit der Familie, das wird mir die nötige Kraft für mein Heimrennen geben. Zu Weihnachten will ich mir ganz bewusst eine kleine Auszeit gönnen und die Ruhe vor dem Sturm genießen.

Das Gespräch mit Katharina Gallhuber führte Klaus Fischer, noe.ORF.at.

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