Rosenberger: Einige Standorte könnten schließen

Über den Raststättenbetreiber Rosenberger ist nun offiziell ein Sanierungsverfahren eröffnet worden. Das Unternehmen mit Sitz in Loosdorf (Bezirk Melk) soll fortgeführt werden. Einzelne Standorte könnten aber geschlossen werden.

Am Landesgericht in St. Pölten wurde am Dienstagvormittag auf Antrag des Unternehmens ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet. Das teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) mit. Von der Insolvenz sind laut Antrag etwa 300 Gläubiger und 448 Mitarbeiter an 17 Standorten betroffen. Sie erhielten bereits ihren November-Lohn nicht mehr.

Wie am Dienstag bekanntwurde, könnten einzelne unrentable Standorte geschlossen werden. Welche das sein werden, ist aber noch nicht bekannt. „Wenn Teilbereiche geschlossen werden, dann werden die Verbindlichkeiten gegenüber den Dienstnehmern innerhalb der gesetzlichen Bestimmungen vom Insolvenzentgeltfonds aufgefangen“, sagte Hans-Georg Kantner vom KSV1870 zur APA. Die Arbeiterkammer (AK) hatte bereits vor Tagen angekündigt, Infoveranstaltungen in den Betriebsstätten von Rosenberger abzuhalten - mehr dazu in Raststättenkette Rosenberger muss sanieren (noe.ORF.at; 7.12.2018).

Sinkende Umsätze als Insolvenzursache

Die Verbindlichkeiten von Rosenberger werden mit 13,3 Mio. Euro beziffert, wovon auf Dienstnehmer und Banken jeweils etwa 3,6 Mio. Euro entfallen. Die unbesicherten Verbindlichkeiten betragen nach Angaben der Gläubigerschutzverbände Creditreform und Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) 12,3 Mio. Euro. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent angeboten.

Grafik zu Rosenberger-Standorten

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/Rosenberger

Rosenberger betreibt neben Raststätten und Restaurants auch Shops, Hotels und Tankstellen an 17 Standorten in Österreich

Als Insolvenzursachen werden sinkende Umsätze und das Fehlen von Mitteln für die Sanierung angegeben. „Die Umsätze sinken seit Jahren - von 41 Mio. Euro im Jahr 2012 auf 33 Mio. Euro 2017“, sagte Kantner zur APA. Das Vermögen des Unternehmens wird mit ca. 16,6 Mio. Euro angegeben, die freien Vermögenswerte im Liquidationsszenario betragen laut Creditreform und AKV jedoch nur 570.000 Euro. Nominell sei das Unternehmen nicht überschuldet, so Kantner, allerdings sei die Finanzierung nicht gesichert.

Hauptgesellschafter (mit nahezu 100 Prozent der Anteile) der insolventen Rosenberger Restaurant GmbH ist laut AKV die Rosenberger Holding GmbH, die chinesische Eigentümer hat. Das Unternehmen wurde 1986 gegründet. Als Termin für die Prüfungs- und Berichtstagsatzung wurde der 12. Februar 2019 festgelegt, die Sanierungsplantagsatzung ist am 13. März. Zum Insolvenzverwalter wurde Christian Lind bestellt.

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