Pflege: „Man muss ein Herz dafür haben“

Maria Dachsberger aus Ruprechtshofen (Bezirk Melk) ist eine von zwei Frauen und einem Mann aus Niederösterreich, die mit der Auszeichnung „PflegerIn mit Herz“ geehrt wurden. Insgesamt wurden 3.900 Personen dafür nominiert.

Einen normalen Tagesablauf gebe es nicht, sagt Maria Dachsberger. Seit sechs Jahren pflegt sie ihre Schwiegermutter, die an einer seltenen Form von Demenz leidet. Jeder Tag bringe neue Herausforderungen: „Man weiß nie, was auf einen zukommt. Spontane Sachen zu machen - wie etwa einfach Skifahren zu gehen - das geht nicht. Und das ist die Schwierigkeit.“

Sendungshinweis

„Guten Morgen Niederösterreich“, 14.12.2018

Für die Pflege ihrer 87-jährigen Schwiegermutter stellte sie ihre Arbeit am landwirtschaftlichen Betrieb der Familie hinten an. Möglich war das, durch die Unterstützung ihrer Familie. Ohne ihren Mann und ihre Kinder hätte sie auch nicht an der Gala von „PflegerIn mit Herz“ teilnehmen können: „Mein Sohn hat dann für diesen Abend die Pflege der Oma übernommen.“

Die 47-Jährige wurde von ihrer Tochter für die Auszeichnung „PflegerIn mit Herz“ nominiert: „Ich hab das gar nicht so ernst genommen und dann kam der Anruf. Ich war wirklich sehr erstaunt und habe mich unglaublich gefreut.“ Sie versteht die Auszeichnung als Wertschätzung für pflegende Angehörige. Viel zu oft werde diese Arbeit als selbstverständlich angesehen.

Bei „PflegerIn mit Herz" erhalten pro Bundesland drei Personen eine Auszeichnung in der Kategorie „Pflege- und Betreuungsberufe“, „pflegende Angehörige“ sowie „24-Stunden-Betreuung“. Aus allen Nominierungen wählt die Jury - mit Vertretern von Caritas, Diakonie, Rotes Kreuz, Volkshilfe und Hilfswerk - die 27 Sieger aus. Angehörige oder Freunde schlagen die Personen für die Auszeichnung vor. Mit 3.900 waren es heuer so viele Nominierungen wie noch nie.

Für Maria Dachsberger haben alle Menschen, die Angehörige pflegen, eines gemeinsam. Es müsse Liebe, Verständnis und die Familie dahinterstecken, sagt die Mostviertlerin: „Man muss ein Herz dafür haben, sonst würde es nicht funktionieren.“

Nina Pöchhacker, noe.orf.at

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