Seltene Wintervögel können beobachtet werden

Die Organisation BirdLife ruft zum zehnten Mal zur Wintervogelzählung auf. Von 4. bis 6. Jänner können auch seltene Wintervögel beobachtet werden. BirdLife will herausfinden, wo die einzelnen Arten überwintern.

Vorwissen ist für die Vogelzählung keines erforderlich. „Mit Hilfe der Bestimmungsanleitung kann wirklich jeder große und kleine Vogelfreund im eigenen Garten, im Park oder am Balkon die gefiederten Gäste rund um die winterliche Vogelfutterstelle für eine Stunde lang zählen“, heißt es von BirdLife.

Gemeldet wird jeweils die Höchstzahl der gleichzeitig beobachteten Vogelarten. Auch wenn keine Vögel gesehen werden, ist diese Leermeldung wertvoll, betont die Vogelschutzorganisation. Das Teilnahmeformular ist auf der Homepage von BirdLife zu finden.

Winter Vogelzählung Birdlife 2019

Brigitte Baldrian

Am Dreikönigswochenende können auch Vögel beobachtet werden, die bei uns nur im Winter zu Gast sind

Neben den „Standvögeln“, die das ganze Jahr in Österreich sind, lassen sich zu dieser Zeit zusätzliche Wintergäste beobachten, die aus dem noch kälteren Norden und Osten nach Österreich einfliegen. Im Jänner 2018 wurde ein neuer Rekord aufgestellt: 10.124 Vogel-Fans aus ganz Österreich beteiligten sich an der Aktion und übermittelten Zählungen von 262.671 Vögeln - mehr dazu in Vogelzählung: Platz eins für die Kohlmeise (noe.ORF.at; 8.1.2018).

Augenmerk auf Verbreitung der Vogelarten

Mit der Wintervogelzählung will BirdLife herausfinden, inwieweit sich das Insektensterben auf die Vogelbestände auswirkt oder wie es um die Entwicklung des Grünfinken steht, der in den letzten Jahren unter einer Parasitenerkrankung litt. „Nach zehn Jahren Vogelzählung möchten wir auch besonderes Augenmerk auf die Verbreitung der Vogelarten legen: Wo verbringen die einzelnen Arten den Winter? Wie verteilen sie sich über Österreich? Was ist auffällig, was ist besonders?“, erklärt Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich.

„Je mehr Menschen bei diesem Forschungsprojekt ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse“, so Wichmann. „Wer bereits in den Vorjahren bei unserer Wintervogelzählung mitgemacht hat, darf gerne wieder dabeisein und ruhig auch noch ein paar Verwandte, Bekannte oder Nachbarn zur Teilnahme motivieren.“

Winter Vogelzählung Birdlife 2019

BirdLife/Hannah Assil

Die Blaumeise ist mit ihrem blau-gelben Gefieder einfach zu bestimmen und in Mitteleuropa sehr häufig anzutreffen

Ob und wieviele Vögel sich im winterlichen Garten sehen lassen, hängt von vielen Faktoren ab. Neben einem geeigneten Unterschlupf suchen die Vögel vor allem nach Nahrung, heißt es von BirdLife. Werden sie im Wald und in der offenen Landschaft fündig, sind weniger Vögel im Garten zu beobachten. Ginge es nur danach, stünde die Aussicht für die kommende Zählung schlecht. Denn Waldbäume tragen so viele Samen wie schon lange nicht mehr, man spricht von einem „Mastjahr“. Auch Obstbäume und Sträucher sind, sofern sie nicht vollständig abgeerntet wurden, voll mit Früchten und Beeren.

Schlaraffenland für Amseln, Drosseln und Finken

„Amseln, Drosseln und Finken leben da wie im Schlaraffenland“, sagt Wichmann, „wären da nicht noch andere Faktoren.“ Es geht etwa darum, wieviele Wintergäste aus Skandinavien und Russland kommen, wie gut der Bruterfolg unserer Vögel in der vergangenen Saison war und wie das Wetter am Dreikönigswochenende wird. Denn: „Je frostiger und schneereicher es ist, desto verlockender sind die milderen Siedlungslagen für unsere gefiederten Freunde“, so Wichmann.

Link: