Silvesternacht: Böller in Hand explodiert

Die Einsatzkräfte haben in einer Bilanz mehrere kleine Einsätze in der Silvesternacht gemeldet. Dabei gab es auch zwei Schwerverletzte, etwa im Bezirk Gmünd explodierte ein Feuerwerkskörper in der Hand eines 18-Jährigen.

Nach Angaben der Polizei zündete der 18-Jährige aus dem Bezirk Gmünd gegen 00.15 Uhr einen Feuerwerkskörper im Gemeindegebiet von Alt Nagelberg. Dabei explodierte dieser in seiner Hand. Er wurde dabei verletzt und musste ins Landesklinikum Gmünd gebracht werden.

In Breitenwaida (Bezirk Hollabrunn) wurde ein 25-jähriger Steirer ebenfalls durch einen Feuerwerksgegenstand verletzt. Dabei dürfte es sich laut Polizei um eine Feuerwerksbatterie gehandelt haben. Der Mann wollte diese zünden, als diese jedoch nicht losging, beugte er sich über die Batterie, um sie zu überprüfen. In diesem Moment kam es jedoch zur Zündung. Der Mann erlitt schwere Verbrennungen im Gesicht und wurde im Bereich des linken Auges schwer verletzt.

Heckenbrand durch Feuerwerkskörper in Edlitz

Einsatzdoku

In Edlitz (Bezirk Neunkirchen) wurde die Feuerwehr zu einem Heckenbrand gerufen

Nach einer Erstversorgung vor Ort durch den Notarzt wurde er ins AKH Wien gebracht. „Bei den Erhebungen stellte sich heraus, dass es sich um ein ausländisches Produkt der Kategorie 3 handelte“, schrieb die Polizei in einer Aussendung. Da der Mann keine Bewilligung und Ausbildung dafür hatte, wurde er angezeigt.

Rathaus der Stadtgemeinde Stockerau beschossen

Ein weiterer Einsatz der Polizei ereignete sich in der Silvesternacht in Stockerau: Drei zunächst unbekannte - laut Polizei vermutlich jugendliche - Täter beschossen kurz vor 1.00 Uhr das Rathaus der Stadtgemeinde mit Feuerwerkskörpern. Vier Fenster und die Eingangstüre zerbrachen. Außerdem wurde gegen das Einfahrtstor einer Apotheke geschossen und auf einem Parkplatz ein Pkw beschädigt. Die Täter dürften illegale pyrotechnische Gegenstände der Kategorie F3/F4 verwendet haben. Die Schadenssumme war zunächst nicht bekannt.

Stockerau Rathaus Silvester Beschädigung

ORF/Matl

Im Stockerauer Rathaus wurden mehrere Fenster mit Raketen beschädigt

Brennende Hecken in Neunkirchen und Mistelbach

Für die Feuerwehren war es eines der „ruhigsten Silvester der vergangenen Jahre“, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger in einer ersten Silvesterbilanz gegenüber noe.ORF.at. „Vermutlich ist das auch darauf zurückzuführen, dass es in den vergangenen Wochen immer wieder geregnet hat und die Böden dadurch durchfeuchtet waren“. Laut Resperger gab es mit 30 Löscheinsätzen um 25 weniger als im Jahr davor.

Glücklicherweise kam es zu keinen Bränden von Wohnhäusern, so Resperger. Die Einsätze der Feuerwehr beschränkten sich auf das Löschen von brennenden Hecken und Wiesen, die vor allem aus den Bezirken Neunkirchen, Mistelbach und Mödling gemeldet wurden.

Müllraum stand in Flammen

In St. Pölten brannte gegen 1.30 Uhr ein Müllraum. In Folge griff das Feuer auf die Fassade des dreistöckigen Wohngebäudes über. „Zum Glück wurde der Brand von Bewohnern rechtzeitig bemerkt, so dass auch die Feuerwehr rasch alarmiert werden konnte“, so Resperger.

„Binnen weniger Minuten waren vier Feuerwehren mit 70 Mitgliedern vor Ort, die ein Übergreifen der Flammen auf die Wohnungen verhindern und das Feuer rasch unter Kontrolle bringen konnten.“ Die Feuerwehr musste 30 Mal in der Silvesternacht in Niederösterreich ausrücken. 29 Feuerwehren waren mit 350 Mitgliedern im Einsatz.

302 Notfalleinsätze der Rettungsdienste

Beim Notruf Niederösterreich wurden einer Aussendung zufolge in der Nacht auf Dienstag 302 Notfalleinsätze der Rettungsdienste verzeichnet. Das sei ein kleiner Einsatzrückgang im Vergleich zum Jahr zuvor, hieß es. Die Einsätze wegen Verletzungen durch Böller, Raketen und Kracher passierten laut Notruf Niederösterreich fast alle in den ersten Minuten nach Mitternacht.

Bei den meisten Einsätzen, zu denen ein Notarzt ausrücken musste, handelte es sich etwa um bewusstlose Patienten nach übermäßigem Alkoholgenuss. Aber auch zu Stürzen mit Kopfverletzungen sowie zu Brandereignissen wurden die Einsatzkräfte gerufen.

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