Merinoschafe als Rasenmäher mieten

Wer Rasenmäherlärm verabscheut, kann sich Schafe für den eigenen Garten mieten. Das niederösterreichische Start-Up-Unternehmen „Shared Sheep“ aus Purgstall an der Erlauf (Bezirk Scheibbs) vermietet die Tiere.

Ein Garten in Sonnberg (Bezirk Hollabrunn): Der Rasen ist aufs Feinste zurück gestutzt, kurz und regelmäßig. Das ist das Werk von Gabriel und Laura, den beiden Mietschafen von Jakob Raffel und Thomas Teufl, den Eigentümern des Start-Up-Unternehmens „Shared Sheep“. Wer ein Schaf für seinen eigenen Garten mieten will, braucht mindestens 300 Quadratmeter Platz. „Es sollten aber immer mindestens zwei Schafe sein, weil es Herdentiere sind“, sagt Raffel. Deshalb ist die doppelte Größe des Rasenbereiches ratsam. Den Zaun und den Unterstand kann man gleich mit den Schafen im Paket mitmieten.

Mietschafe als Rasenmäher Start-up aus Pöggstall

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Jakob Raffel und Thomas Teufl mit den Schafen Gabriel und Laura

Schafmist als Dünger für den Rasen

Der Mist der Schafe sei kaum sichtbar und geruchlos, versprechen die Jungunternehmer, also nicht fladengroß wie bei einer Kuh. Der Kot der Schafe dringe rasch in die Grasnarbe ein und ergebe einen wunderbaren Dünger für den Boden. „Dadurch treibt der Rasen im Sommer viel besser an“, so Teufl.

Auch das Abmäh-, oder besser gesagt, Abgras-Ergebnis könne sich sehen lassen. „Die Schafe machen es so, wie wenn man mit dem Rasenmäher auf mittlerer bis tiefster Stufe mäht“, erklärt Raffel. Zudem seien Schafe auch als Haustier geeignet. Sie beißen nicht und seien sehr Kinderfreundlich. „Sie sind einfach liebe Tiere“, sind die Unternehmer überzeugt.

Mietschafe als Rasenmäher Start-up aus Pöggstall

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Ein Schaf benötigt mindestens 300 Quadratmeter Platz

Merino-Wolle vom „eigenen“ Schaf

Die Schafen leben auf einem Biobauernhof bei Weiz in der Steiermark. Werden Schafe gemietet, werden sie aus der Steiermark zum Mieter gebracht. Wer kein Schaf im eigenen Garten stehen haben will oder keine Möglichkeit dafür hat, kann auch eine Patenschaft für ein Tier übernehmen. Die Paten erhalten dann jährlich Wollprodukte vom „eigenen“ Schaf. Die Merinowolle wird nach dem Scheren gewaschen und umweltschonend gefärbt. Danach wird sie von etwa 50 Näherinnen in Niederösterreich zu Schals, Hauben und Stirnbändern verarbeitet.

Den beiden Jungunternehmern geht es bei ihrer Geschäftsidee auch darum, den ökologischen Fußabdruck ihrer Produkte so gering wie möglich zu halten. So muss Merinowolle nicht aus Neuseeland importiert werden, sondern stammt aus Niederösterreich. Von der Qualität sind die beiden als Bergsteiger überzeugt.

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