Schnee: A21-Sperre mitten im Rückreiseverkehr

Starker Schneefall hat am Samstagvormittag zu einer Totalsperre der Wiener Außenringautobahn (A21) geführt. Im Urlauberrückreiseverkehr waren laut ASFINAG viele Pkw mit Sommerreifen unterwegs.

„Wir hatten ein erhebliches Verkehrsaufkommen aufgrund des Rückreiseverkehrs. Leider sind viele Pkw mit Sommerreifen dabei gewesen, dadurch ist der Verkehr sehr langsam über die A21 gerollt und letztlich zum Stocken gekommen“, sagte der Leiter der Autobahnmeistereien Alland (Bezirk Baden) und Pressbaum (Bezirk St. Pölten), Martin Kottek, am Samstag gegenüber noe.ORF.at.

Kein Durchkommen für Schneepflüge

Aufgrund des stockenden Verkehrs seien die Schneepflüge in ihrer Arbeit massiv behindert worden. „Der Verkehr hat aber nicht nachgelassen. Daher mussten wir die Autobahn vorübergehend sperren“, so Kottek. Die A21 wurde kurz vor 10.00 Uhr zwischen dem Knoten Vösendorf und dem Knoten Steinhäusl in beide Fahrtrichtungen gesperrt, damit sich die Verkehrstraube auflösen konnte und die Räumfahrzeuge ihre Arbeit verrichten konnten. Laut ORF-Verkehrsservice waren zudem einige Lkw auf der Fahrbahn hängen geblieben.

„Die A21 liegt zum einen mitten im Wienerwald, dadurch haben wir hier sehr erhöhtes Schneefallvorkommen“, erklärte Kottek. „Wenn es in Wien fünf Zentimeter schneit, schneit es da heraußen 50 Zentimeter. Dazu kommt, dass wir eine sehr kurvenreiche und steigungsreiche Strecke haben. Viele Autofahrer haben bei Schneefällen immer wieder damit zu kämpfen.“

Die Mannschaften der Autobahnmeistereien Alland und Pressbaum waren mit 23 Schneepflügen im Einsatz. „Wir haben damit die höchste Alarmstufe erreicht“, sagte Kottek. Autofahrer konnten laut ORF-Verkehrsservice nur großräumig ausweichen, etwa über die Donauuferautobahn (A22), die Stockerauer Schnellstraße (S5) und die Kremser Schnellstraße (S33). Auf der S5 meldeten Autofahrer in weiterer Folge abschnittsweise Stau.

Nach dem Ende der Totalsperre der A21 um etwa 11.40 Uhr herrschte am Samstag auf einigen Strecken weiter zäher Verkehr. Laut ÖAMTC war das etwa auf der Westautobahn (A1) im Raum Wien und auch auf Ausweichrouten wie der B11 im Bereich Heiligenkreuz der Fall.

170 Unfälle auf Schneefahrbahnen

Auch auf den anderen Straßen und Autobahnen in Niederösterreich herrschten am Samstagvormittag winterliche Fahrbedingungen. Die Feuerwehren waren im Dauereinsatz. Seit Freitagabend mussten die Helfer zu 170 Unfällen ausrücken, teilte der Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Niederösterreich, Franz Resperger, am Samstagabend auf Anfrage mit.

Besonders tragisch war ein Unfall zwischen Marchegg und Groißenbrunn (beides Bezirk Gänserndorf). Zwei Pkw waren frontal zusammengestoßen, eine Person wurde getötet, vier weitere Personen wurden verletzt - mehr dazu in Schwerer Unfall: Ein Toter und vier Verletzte (noe.ORF.at; 5.1.2019).

Ein Toter und Schwerverletzte bei Unfall Marchegg Groißenbrunn B49

FF Marchegg

Bei einer Frontalkollision bei Marchegg wurde eine Person getötet

Insgesamt waren am Samstag 2.000 Feuerwehrleute im Einsatz. Die meisten Alarmierungen gab es laut Resperger in den Bezirken Neunkirchen, Wiener Neustadt, Baden, St. Pölten und Melk, aber auch generell im Waldviertel. „Immer wieder sind Fahrzeuge von den Straßen abgerutscht, in Straßengräben gestürzt und mussten mit Seilwinden geborgen werden“, so Resperger.

Auf dutzenden Verbindungen benötigten Lkw Schneeketten, am Zellerrain (B71) und der L108 galt dies für alle Fahrzeuge. Die ASFINAG rief erneut dazu auf, ausschließlich mit Winterausrüstung unterwegs zu sein und auf keinen Fall Räumstaffeln zu überholen.

Straßenmeistereien im „Volleinsatz“

Auch die Straßenmeistereien waren am Samstag landesweit im Volleinsatz. Bis zu 1.500 Mitarbeiter waren mit 670 Streu- und Räumfahrzeugen unterwegs. „Es gibt zwar manche Regionen, wo weniger Schnee erwartet wird, aber die Fahrzeuge müssen trotzdem überall fahren“, sagte Gerhard Fichtinger vom niederösterreichischen Straßendienst. Der Einsatz dürfte auch am Sonntag andauern - mehr dazu in Straßenmeistereien für Reisewochenende bereit (noe.ORF.at; 4.1.2019).