Notruf NÖ wickelte 1,5 Millionen Telefonate ab

Die Mitarbeiter von Notruf Niederösterreich haben im Jahr 2018 rund 1,5 Millionen Telefonate abgewickelt. Etwa 233.000 Notfallrettungseinsätze resultierten daraus. Die Notruf-App „Rettung“ wurde 13.000 Mal installiert.

1.516.832 Telefonate wurden im vergangenen Jahr im persönlichen Gespräch von den Mitarbeitern des Notrufes Niederöstereich geführt. Das seien um vier Prozent weniger als 2017, weil nicht notwendige Gespräche durch moderne Datenübermittlung ersetzt wurden, erklärte Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP), Vorsitzender des Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) gemeinsam mit Notruf NÖ Geschäftsführer Christof Constantin Chwojka, bei einer Bilanzpräsentation am Donnerstag.

Notruf NÖ Geschäftsführer Christof Constantin Chwojka und Landerat Martin Eichtinger

Notruf NÖ

Notruf NÖ Geschäftsführer Christof Constantin Chwojka und Landerat Martin Eichtinger

Die Dauer und Intensität der Gespräche sei erhöht worden, wurde betont. „Das heißt, dass intensive Beratungsgespräche bei der telefonischen Gesundheitsberatung geführt würden, sowie exakte Anleitungen am Notruf gegeben wurden und dadurch das Service für die Hilfesuchenden verbessert werden konnte“, stellte Landesrat Eichtinger fest. Als besonderes Beispiel erwähnte er den Fall des heute einjährigen Henry B., bei dessen Geburt im Jänner 2018 lebensbedrohliche Komplikationen eingetreten sind. Ein Notrufexperte hatte daraufhin die Rettungskräfte vor Ort telefonisch Schritt für Schritt dabei angeleitet, dem Kind das Leben zu retten.

Notruf-App wurde mehr als 13.000 Mal installiert

Aus den 250.709 Notrufen resultierten 233.194 Notfallrettungseinsätze für das Rote Kreuz, den Arbeitersamariterbund, die Christophorus Flugrettung, die Johanniter-Unfall-Hilfe sowie für die Berg-, Wasser- und Höhlenrettung und die Hundestaffeln im Bundesland. Im Jahr 2018 wurde die papierlose Transport- und Behandlungsdokumentation eingeführt, die Helfern die Dokumentation und Verrechnung erleichtert. Die Notruf-App „Rettung“ wurde im abgelaufenen Kalenderjahr mehr als 13.000 Mal installiert. Die Anwendung ist direkt mit der Leitstelle verbunden. Rund 230 Mal wurden damit Daten wie Standort und Gesundheitsinfos in Notfällen übermittelt.

Zum mittlerweile vierten Mal ist Notruf Niederösterreich als „Center of Excellence“ ausgewiesen worden. „Unter 3.000 europäischen Einrichtungen haben das nur 140 geschafft. Die bereits vierte Auszeichnung zeigt die hervorragende Arbeit über einen Zeitraum von 12 Jahren,“ sagte Landesrat Eichtinger.

App für Gehörlose und Versorgungsregister

Notruf NÖ Geschäftsführer Chwojka führte aus, dass die derzeit 156 Mitarbeiter an den vier Standorten St. Pölten, Zwettl, Korneuburg und Mödling bis zu 12.000 Anrufe pro Tag entgegennähmen. In einem Ausblick auf 2019 sagte er, dass demnächst mit dem Einsatzleitsystem 4.0 begonnen werde, bei dem bis Anfang 2021 im Vollbetrieb alle Telefon-, Daten- und Websysteme schrittweise erneuert und Vernetzungen mit Diensten wie WhatsApp und Facebook hergestellt würden.

Auch das Versorgungsregister, das den Teams vor Ort Dreiervorschläge für die Anfahrt zur optimalen Versorgungsstätte von Akutpatienten übermitteln werde, soll noch in diesem Monat starten. Neben der Adaptierung der App für spezielle Bedürfnisse wie etwa Gehörlose sollen auch Smart-Home-Geräte über automatische Meldesysteme in das Notrufsystem eingebunden werden.

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