Nach Schneefall: Großeinsatz in Skigebieten

Nach den massiven Schneefällen der vergangenen Tage soll der Freitag in Niederösterreich weitgehend trocken verlaufen. Die Einsatzkräfte wollen das Zeitfenster nutzen und gesperrte Skigebiete von den Schneemengen befreien.

In den vergangenen 24 Stunden kamen im Bereich der Voralpen bis zu einem halben Meter Schnee dazu. Damit bleibt die Lage in den von den Schneemassen betroffenen Gebieten wie den Ybbstaler Alpen und dem Rax-Schneeberg-Gebiet weiterhin sehr angespannt. Wenn die Wetterprognose aber hält, dann sollten am Freitag die zuletzt massiven Schneefälle ausbleiben.

Lawinensprengungen vom Hubschrauber aus

Für die Einsatzkräfte ergibt sich damit ein Zeitfenster, in dem zum Beispiel beim derzeit gesperrten Hochkar die „Hubschrauber aufsteigen können, um aus den Hubschraubern heraus Lawinensprengungen vorzunehmen“, sagt Feuerwehrsprecher Franz Resperger gegenüber noe.ORF.at: „Wenn das passiert ist, dann kann man beginnen, die Straße aufs Hochkar hinauf zu räumen. Und dann beginnt auch für die Feuerwehr die Schwerarbeit. Dann heißt es, alle Objekte, die sich oben im Bereich des Hochkar befinden, von den massiven Schneelasten zu befreien.“

Lawinengefahr Skigebiet Lackenhof

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Die Einsatzkräfte wollen die gesperrten Skigebiete von den Schneemassen befreien

Die Feuerwehr wird am Hochkar in einem ersten Schritt mit 150 Helfer ausrücken. „Das sind die Katastrophenhilfsdienste aus dem Bezirk und aus den benachbarten Bezirken. Wir können aber innerhalb von wenigen Stunden, wenn wir das bräuchten, 6.000 Mann auf die Beine stellen, aber das wird in dem Fall nicht notwendig sein“, erklärt Franz Resperger. Zudem werden Spezialgeräte eingesetzt, um große Mengen an Schnee rasch beseitigen zu können.

Schwieriger Einsatz für Bundesheer und Feuerwehr

Das Bundesheer, das im Zuge des Assistenzeinsatzes auch die Hubschrauber zur Verfügung stellt, soll vor allem versuchen, die Liftanlagen freizubekommen. Die Feuerwehr wird sich laut Resperger hingegen auf Gastronomiebetriebe und private Häuser konzentrieren. „Wir müssen dafür sorgen, dass zum Beispiel in die Objekte kein Wasser eindringt. Das ist jetzt die große Gefahr aufgrund der enormen Schneebelastung“, so der Feuerwehrsprecher.

Außerdem habe man „Unmengen an Folien“ mit, mit denen Dächer provisorisch abgedichtet werden könnten. Gleichzeitig werden die Feuerwehren am Freitag in St. Aegyd und in Annaberg (beide Bezirk Lilienfeld) im Einsatz sein. Dort müssen in erster Linie Dächer von den Schneemassen freigeschaufelt werden.

Weiterhin Sperren aufgrund der Schneemengen

Am Donnerstag waren neben dem Hochkar auch die Skigebiete Lackenhof am Ötscher, Gemeindealpe in Mitterbach und Lunz am See-Maiszinken geschlossen. Auf der Mariazellerbahn bestand zwischen Laubenbachmühle und Mariazell weiterhin Schienenersatzverkehr. Bäume waren auf die Strecke gestürzt. Seit Mittwoch war außerdem der Betrieb der Rax-Seilbahn eingestellt. Wegen der schweren Schneelast bestehe die Gefahr, dass große Schneemengen oder abbrechende Äste bzw. umfallende Bäume in die Trasse fallen könnten, teilte Inhaber und Betreiber Bernd Scharfegger am Donnerstag mit.

Wie schon in den Tagen davor kam es am Donnerstag in Niederösterreich witterungsbedingt zu zahlreichen Stromausfällen. Am frühen Nachmittag waren 880 Haushalte ohne Elektrizität, teilte EVN-Sprecher Stefan Zach mit. 150 Techniker waren jedoch im Dauereinsatz, um die Stromversorgung wieder herzustellen. Die Zahl der von Stromausfällen betroffenen Haushalte konnte laut EVN im Laufe des Nachmittags auf 200 gesenkt werden.

Suche nach vermissten Tourengehern geht weiter

Am Freitag soll auch die Suche nach zwei seit Samstag vermissten Tourengehern in Hohenberg (Bezirk Lilienfeld) fortgesetzt werden. Am Donnerstag war erneut ein Erkundungstrupp bestehend aus Mitgliedern von Bergrettung, Alpinpolizei und Bundesheer in Richtung Hohenberger Gschwendt aufgebrochen. Eine Fortsetzung der Suchaktion war jedoch nicht möglich. „Es hat sehr viel geschneit, wir haben 60 bis 80 Zentimeter Neuschnee“, sagte Hochgerner. Zudem sei die Lawinensituation weiterhin sehr angespannt. „Eine groß angelegte Suchaktion ist nicht vertretbar und möglich.“

Tourengeher Hohenberg Suche

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Die zwei Tourengeher werden seit Samstag vermisst

Sollte es am Freitag zu einem Hubschrauber-Einsatz kommen, wolle man versuchen, die Tourengeher mithilfe des sogenannten Recco-Systems zu orten. Die Männer hatten einen entsprechenden Reflektor auf die Tour mitgenommen. Ein Helikopter des Innenministeriums wurde angefordert.

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