Vierfach-Grippeimpfstoff ausverkauft

Der Vierfach-Grippeimpfstoff ist derzeit zwar begehrt, aber ausverkauft. Apotheken lagern ihn nur vereinzelt, lieferbar ist er nicht mehr. Aktuell ist zwar noch nicht von eine Grippewelle die Rede, diese könnte aber noch auf uns zukommen.

Der Vorrat des Vierfachimpfstoffs gegen Grippe ist in den heimischen Apotheken stark geschrumpft. Aktuell lagern nur noch kleine Restbestände. Beim Großhändler nachbestellen kann man ihn nicht mehr. Das hat mehrere Ursachen, sagt Karl Zwiauer, Leiter der Kinder- und Jugendabteilung am Universitätsklinikum St. Pölten: „ Erstens ist die Influenzaimpfung eine, die aufgrund ihres umständlichen Herstellungsprozesses eine sehr sensible Impfung ist. Zweites ist es so, dass in den letzten Jahrzehnten sehr oft Influenzaimpfstoffe liegen geblieben sind und nicht verwendet wurden.“

Peter Gonda, der Präsident der niederösterreichischen Apothekerkammer, ergänzt: „Die Industrie orientiert sich bei der Menge der Impfstoffe an dem, was voriges Jahr verkauft wurde. Offensichtlich ist die Impfmoral heuer ein bisschen besser, daher ist der Grippeimpfstoff ausverkauft."

Auch Dreifachimpfstoff bietet Schutz

Auch der noch erhältliche Dreifachimpfstoff bietet einen guten Schutz, allerdings nur gegen drei Virenstämme, und nicht gegen vier, wie das ausverkaufte Präparat. „Aus den Erfahrungen des letzten Jahres hat man gesehen, dass der Vierfachimpfstoff eine bessere Wirksamkeit gehabt hat, weil im vergangenen Jahr viele von diesen Stämmen verursachend waren für Influenza-Infektionen, die im Vierfachimpfstoff enthalten waren. Bis dato wissen wir aus der heurigen, beginnenden Grippewelle, dass es vorwiegend Influenza-A-Stämme sind, und beide Stämme, die bisher in Europa vorkommen, sind auch mit dem Dreifachimpfstoff abgedeckt“, sagt Zwiauer.

Influenza-Impfung

ORF.at/ Zita Klimek

Der Vierfachimpfung ist derzeit ausverkauft

Aktuell sind die Zahlen von grippalen Infekten und Erkrankten der echten Grippe noch relativ gering. Ende September 2018 waren es 1.821 Personen (davon 10 mit echter Grippe), einen ersten Höhepunkt gab es kurz vor Weihnachten (10.12.-16.12.2018) mit 3.110 Personen (davon 23 mit echter Grippe), in der ersten Kalenderwoche 2019 wurden 2.508 Erkrankte (davon 27 mit echter Grippe) bei der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse gemeldet.

Impfung laut Experten auch jetzt noch sinnvoll

Auch wenn in Österreich zu Jahresbeginn 2019 also nur wenige Fälle echter Grippe vorkommen, in den Niederlanden und der Türkei steigt die Zahl bereits deutlich an. Daher empfiehlt Peter Gonda, sich auch noch jetzt impfen zu lassen: „ Gerade heuer hätte es auf jeden Fall Sinn, denn die Grippe ist bei uns de facto noch nicht wirklich angekommen. Aber in anderen Ländern Europas kommt diese Welle schon, und sie wird auch zu uns kommen. Es hat also durchaus Sinn, sich jetzt noch impfen zu lassen.“ Wer sich jetzt impfen lässt, hat in ein bis zwei Wochen einen wirksamen Schutz vor Influenza-Viren, so die Experten.

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