Großes Werben um Zivildiener

Die Zahl der jungen Männer, die unter anderem bei der Rettung ihren Zivildienst leisten, geht zurück. 2016 waren es noch 2.539, im Vorjahr nur noch 2.430 . Bei der Rettung hat nun das große Werben um Zivildiener begonnen.

Zivildiener sind für Rettungsorganisationen oder die Caritas oft unentbehrlich. Beim Roten Kreuz helfen knapp 850 Zivildiener bei den Krankentransporten und Rettungseinsätzen. Es wird aber immer schwieriger, genügend junge Männer dafür zu gewinnen. Mit ein Grund dafür sind die geburtenschwachen Jahrgänge.

Rotes Kreuz wirbt auf Social Media

„Gerade im Frühjahr fehlen uns noch 140 Zivildienstleistende. Ich bin optimistisch, dass wir die Zahl nahezu erreichen können. Wir werden in den nächsten Wochen Maßnahmen setzen, auch im Bereich des Social Media, um hier dementsprechend jugendliche Männer anzusprechen, damit sie bei uns Zivildienst machen“, sagte der Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich Josef Schmoll.

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Zivildiener gesucht - heißt es etwa beim Roten Kreuz

Beim Arbeitersamariterbund arbeiten in Niederösterreich 165 Zivildiener. Auch hier hätte man gerne mehr als Unterstützung für die Sanitäter und Rettungsfahrer. „Wir bräuchten natürlich viel mehr Zivildiener. Wir machen regional sehr viel Werbung, aber die Werbung greift auch nur dort, wenn sich einer entscheidet, den Rettungsdienst zu machen. Dieser Dienst hat ja doch eine wesentlich längere Ausbildung, als jede andere Form des Zivildiensts“, sagte der Landesgeschäftsführer des Arbeitersamariterbundes Niederösterreich, Ralph Ebhart zu der Problematik.

Auch Pflegebereich braucht Zivildiener

In den niederösterreichischen Pflege- und Betreuungszentren werden regelmäßig Zivildiener beschäftigt. Im Jänner haben hier 39 begonnen, sie unterstützen die Pflegekräfte bei der Betreuung alter Menschen in den Heimen. Die Zivildiener sind dabei mehr als nur günstige Hilfskräfte, wird betont. „Man darf aber auch nicht vergessen, dass der Zivildiener sehr viel mitnimmt für die weitere Berufsentscheidung und Berufserfahrung. Wir haben immer wieder Zivildiener, die sich nach dem Zivildienst auch für den Pflegeberuf entscheiden. Und das wird ja auch momentan sehr diskutiert: Wie bekomme ich junge Leute in den Pflegeberuf. Wie kann ich das machen, dass das auch tatsächlich funktioniert?“, führte der Leiter des Pflege- und Betreuungszentrums Sankt Pölten, Jörg Ney, aus.

Bei der Caritas gibt es derzeit mehrere offene Stellen für Zivildiener, etwa bei der Betreuung von Behinderten. „Die Zivildiener sind für den Betrieb in der Werkstatt und auch eines Wohnhauses sehr wichtig, weil wir durch sie mehr individuelle Tätigkeiten mit den Menschen mit Behinderung machen können“, erklärte der Fachbereichsleiter der Caritas in Sankt Pölten, Karl Lackner. In den nächsten Monaten wollen alle Sozial- und Blaulichtorganisationen verstärkt um Zivildiener werben.

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