Fertigteige unter der Lupe

Blätterteig, Strudelteig und Pizzateig sind beliebte Fertigprodukte im Supermarkt, die Zeit sparen. Aber woher stammen die Hauptzutaten? Beim Lebensmittelcheck überprüfte die Landwirtschaftskammer 32 Produkte.

Der Fokus des Lebensmittelchecks lag immer auf der Herkunftskennzeichnung. Bei nur 41 Prozent der Blätterteige und Mürbteige war das Herkunftsland angegeben. Allerdings ist auf sehr vielen Produkten eine rot-weiß-rote Fahne aufgedruckt. Das führt laut dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Johannes Schmuckenschlager, in die Irre: „Uns geht es auch nicht darum, Produkte schlechtzumachen. Per se sind Rohstoffe aus dem Ausland auch nicht schlechter. Uns geht es nur darum, dass auch Österreich drinnen sein muss, wenn Österreich ausgelobt wird.“

Herkunft der Hauptzutaten nicht erkennbar

Die Hauptzutat der Fertigteige ist Mehl. Bei 32 getesteten Produkten war aber nur einmal österreichisches Mehl ausgeschildert, sagte die Präsidentin der Niederösterreichischen Bäuerinnen, Irene Neumann-Hartberger: „Das heißt, auch wenn der Teig in Österreich hergestellt wurde, dann heißt das noch nicht, dass österreichisches Mehl verwendet wird. Das ist für den Konsumenten eine Lotterie. Es kann sein, dass bestes österreichisches Mehl drin ist, es muss aber nicht.“

Teig Herkunft

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Statt Butter ist in 91 Prozent der getesteten Teige das umstrittene Palmöl zu finden, das unter anderem häufig für Umweltschäden verantwortlich gemacht wird. Bei Eiern fehlt oft die Angabe, woher sie stammen und wie die Tiere gehalten werden.

Mehr Transparenz für Sicherheit der Konsumenten

Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich rief den Lebensmittelcheck vor einem Jahr ins Leben. Der Fokus liegt bei der Herkunftskennzeichnung, so Kammer-Direktor Franz Raab: „Wir sind davon überzeugt, dass österreichische bzw. niederösterreichische Bäuerinnen und Bauern nach höchsten Standards beste Qualität produzieren. Die Konsumenten haben auch Vertrauen in diese Qualität und in diese Produkte, das zeigt sich beim täglichen Einkauf. Das hat aber nur dann einen Wert, wenn diese österreichische Qualität vom Konsumenten verlässlich erkannt werden kann.“ Der Konsument müsse die Möglichkeit haben, selbst zu entscheiden.

Man wolle daher verstärkt die Produzenten, den Handel und die Politik auffordern, für mehr Transparenz bei der Herkunftskennzeichnung zu sorgen. Schmuckenschlager betonte: „Die transparente Herkunftskennzeichnung muss gesetzlich verankert werden, und es muss auf eine verstärkte Herkunftsüberprüfung gedrängt werden.“ Auch Konsumenten seien zur Mithilfe aufgerufen. Sie sollen Fälle schlechter Herkunftsangaben melden. Es gibt bereits Pläne, dafür entsprechende Internetportale zu entwickeln.

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