Kinder aus Russland und Ukraine machen Ferien

Mitte Februar kommen jeweils zehn Heimkinder aus der Ukraine und Russland für eine Woche nach Niederösterreich. Sie werden hier die Ferien verbringen. Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sollen dabei in den Hintergrund rücken.

„Ich freue mich aufs Skifahren und aufs Spielen. Ich spiele gerne Lego“, sagt Sascha. Der 13-Jährige wohnt in einem ukrainischen Heim. Er gehört zu jenen Kindern, die im Februar nach Niederösterreich kommen werden, um hier die Ferien zu verbringen. Für ihn ist es die erste Auslandsreise. Skifahren steht schon fix am Programm für die Ferienwoche, ebenso Eislaufen und ein Besuch in Wien.

Beitrag zur Völkerverständigung

Finanziert wird diese Aktion vom Parlament. Für Parlamentspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) ist die Aktion ein Beitrag zur Völkerverständigung. Denn zwischen den beiden Herkunftsnationen der Kinder - der Ukraine und Russland - herrscht ja de facto Kriegszustand. „Wenn Kinder aus beiden Ländern gemeinsam die Ferienzeit erleben, dann können sie sehen, dass alles, was sie in den Medien lesen und hören, auch ein ganz anderes Gesicht hat. Und zwar das eines Freundes“, sagt Sobotka. Man müsse „von unten beginnen, Brücken zu bauen“.

Kinder aus Heim in Ukraine kommen nach Niederösterreich

ORF

Der 13-jährige Sascha (l.) wird die Ferien in Niederösterreich verbringen

Die Kinder sind zwischen neun und 13 Jahre alt und stammen aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Zuhause in Russland oder der Ukraine leben sie in Heimen mit familiären Charakter. In der Ukraine gibt es zwölf derartige Heime. Sie wurden von einem Pfarrer aus Österreich und einem polnischen Schwesterorden gegründet. Unterstützt werden diese Heime von der Caritas-Spes, einer Organisation der katholischen Caritas, aber auch von der österreichischen Hilfsorganisation „Kleine Herzen“.