Tausende Bäume vom Schnee erdrückt

Die Lage nach den heftigen Schneefällen hat sich entspannt. Für die Waldbesitzer beginnt die Arbeit aber erst. Tausende Bäume hielten der Schneelast nicht stand und brachen ab oder wurden umgerissen. Nun drängt die Zeit.

„Sie kommen unverhofft, fallen plötzlich um oder brechen ab“, sagt Hannes Gaupmann aus Kleinzell (Bezirk Lilienfeld). Der Gastwirt und Waldbesitzer rückt seit Tagen immer wieder mit seinem Traktor aus, um Bäume zu entfernen, die der Schneelast nicht standhalten oder standgehalten haben. „Man weiß nie, wann der nächste umfällt, und darum schneiden wir im Moment aus Gefahr in Verzug immer wieder Bäume um“, sagte Gaupmann.

Schnee Schäden Wald

ORF

Gaupmann rückt seit Tagen ständig aus, um Bäume zu entfernen

Fichte, Kiefer und Esche betroffen

Vor allem Fichten und Kiefern sind betroffen, aber auch Eschen, die durch einen Pilz ohnehin geschwächt sind. „Je nach Feuchtigkeit und Gefrierungsgrad kommen auf einen Kubikmeter Schnee 500 bis 900 Kilogramm. Hier lastet also ein immenses Gewicht auf den Bäumen“, rechnete Reinhard Hagen von der Landesforstdirektion vor.

Dazu komme, dass der Boden nicht gefroren war. Viele Bäume brachen deshalb nicht nur ab, sondern stürzten um. Besonders betroffen sind Wälder, die auf einer Seehöhe zwischen 700 und 1.200 Metern liegen: „In dieser Höhenlage war der Schnee so schwer, dass er sich angelegt hat und in den Kronen haften geblieben ist. Der Wind hat die Bäume dann immer mehr umgedrückt“, so Hagen.

Schnee Schäden Wald

ORF

Tausende Bäume hielten der Schneelast nicht stand

Für genaue Zahlen sei es noch zu früh, sagte der Amtssachverständige der Landesforstdirektion. „Die Schäden sind aber enorm und sie sind in dieser Höhenlage auf das gesamte Waldgebiet verteilt. Das heißt, man muss die Schäden erst einmal finden.“ Waldbesitzer müssten rasch reagieren, sagte Hagen.

Wettlauf gegen den Borkenkäfer

Vor allem sei es ein Wettlauf gegen den Borkenkäfer, der im Frühjahr aktiv wird: „Schadholz bedeutet Futter für den Borkenkäfer. Nachdem dieser schon 2018 zu großen Problemen geführt hat und er in vielen Regionen - speziell im Waldviertel, also im Norden Österreichs - für große Schäden gesorgt hat, drängt also die Zeit“, so Hagen.

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

Links: