25.000 Briefe nicht zugestellt: Geldstrafe

Zu einer Geldstrafe von knapp 3.000 Euro ist am Montag im Landesgericht St. Pölten eine ehemalige Briefträgerin der Post verurteilt worden. Die 51-Jährige stellte insgesamt 25.000 Sendungen nicht zu. Die Frau war geständig.

Acht Jahre lang stellte die Frau aus dem Bezirk St. Pölten Briefsendungen nicht zu und lagerte sie stattdessen in ihrem Haus - mehr dazu in Briefträgerin ließ jahrelang Briefe verschwinden (noe.ORF.at; 9.3.2018). Der Staatsanwalt sprach am Montag im St. Pöltner Landesgericht von 25.000 Sendungen, die die Frau über die Jahre nicht zugestellt hatte. Unter den Dokumenten befanden sich auch 80 RSa- und RSb-Briefe von Gerichten und Behörden.

Prozess Postzustellerin Ober-Grafendorf

ORF/Rohrhofer

Die ehemalige Briefträgerin im Gespräch mit ihrem Verteidiger am Montag im Landesgericht St. Pölten

Außerdem hatte die Angeklagte einige Nachnahmesendungen nicht oder nicht richtig abgerechnet und dabei einen Schaden von knapp 840 Euro angerichtet. Sie habe die Sendungen nicht absichtlich zur Seite gelegt und nichts geöffnet, sagte die 51-jährige Frau am Montag bei Gericht, der Druck sei aber zu groß geworden und die Situation irgendwann eskaliert. „Ich war einfach blöd“, so die Frau.

51-Jährige muss Geldstrafe zahlen

Die Post AG kündigte die Frau nach Bekanntwerden der Vorwürfe. Am Montag musste sie sich schließlich wegen Amtsmissbrauchs und Veruntreuung vor Gericht verantworten. Die 51-Jährige legte ein umfassendes Geständnis ab und kam mit einem vergleichsweise milden Urteil davon.

Die Frau muss nun knapp 3.000 Euro Geldstrafe leisten. Mildernd wirkten sich vor allem die Umstände aus, dass sie unbescholten und von Beginn an geständig war und dass sie auch den Schaden wieder gutgemacht habe, hieß es am Montag bei Gericht. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.