Gmünd: Steigende Wohnungsnachfrage

Die Bevölkerungszahlen im oberen Waldviertel sinken nach den Flüchtlingsbewegungen im Jahr 2015 wieder. Trotzdem sind in Gmünd jetzt 16 neue Gemeindewohnungen errichtet worden - zum ersten Mal seit 45 Jahren.

Dass die zuletzt rückläufige Einwohnerzahl in Gmünd in einem Widerspruch zu den neu errichteten Gemeindewohnungen stehen würde, verneint Bürgermeisterin Helga Rosenmayer (ÖVP): „Der Bedarf ist gegeben. Wir verzeichnen sogar einen Zuzug, weil immer mehr Menschen in Gmünd leben wollen“, so Rosenmayer. Die zuletzt rückläufigen Einwohnerzahlen würden an den 2015 angekommenen Flüchtlingen liegen, von denen mittlerweile viele nicht mehr in Gmünd leben.

Im niederösterreichischen Vergleich ist Gmünd zum Wohnen eine günstige Region. Die 16 neuen Wohnungen waren bereits bei der Gleichenfeier im vergangenen Herbst vergeben. Der Bedarf wäre sogar weit größer, heißt es in der Gemeinde. Gmünd führe eine Warteliste, auf der knapp 100 Menschen bereits Interesse für eine Wohnung in der Waldviertler Stadt bekundet hätten, so Winkler.

Gmünd

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Mehr Einpendler als Auspendler

In den 60er-Jahren waren noch weit über 7.000 Menschen mit ihrem Hauptwohnsitz in Gmünd gemeldet, mit Jahresbeginn 2019 waren es 5.385 Personen. Der Bevölkerungsrückgang habe aber mittlerweile ein Ende erfahren und würde heute beinahe exakt dem Niveau des Jahres 2011 entsprechen, sagt Harald Winkler, Sprecher der Stadtgemeinde Gmünd. „Wenn man von den zwischenzeitlich schwankenden Einwohnerzahlen absieht, die durch die Flüchtlingsbewegung entstanden sind, ist die Bevölkerungsentwicklung seit 2011 also nicht rückläufig, sondern stabil“, so Winkler.

In der Stadt erhoffe man sich durch wirtschaftliche Entwicklungen einen Aufwärtstrend - etwa dadurch, dass Gmünd Österreichs erste Stadt im Testbetrieb eines 5G-Netzes ist und Pilotregion für den Glasfaserausbau sei, sagt Winkler. „Schon jetzt bemerken wir, dass das Betriebe anlockt und Gmünd durch zusätzliche Arbeitsplätze auch als Wohnort attraktiv ist“, sagt Winkler.

Die aktuellsten Zahlen der Statistik Austria belegen, dass mehr Menschen zum Arbeiten nach Gmünd einpendeln als umgekehrt. Der größte Wirtschaftstreiber der letzten 20 Jahre war in Gmünd der Tourismus. Zählte man kurz nach der Jahrtausendwende 12.000 Nächtigungen, so waren es mit etwa 70.000 knapp sechs Mal so viele.

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