St. Gabriel: „Behutsame Verlegung“ ist möglich

Die Bezirkshauptmannschaft Mödling hat am Dienstag entschieden, dass eine „behutsame Verlegung“ von zehn minderjährigen Flüchtlingen aus der Asylunterkunft St. Gabriel (Bezirk Mödling) möglich sei.

Das Gezerre um die Asylwerber von Drasenhofen (Bezirk Mistelbach) bzw. St Gabriel spitzte sich in den vergangenen Tagen neuerlich zu: Integrationslandesrat Gottfried Waldhäusl (FPÖ) will das Caritas-Quartier St. Gabriel schließen und die zehn Jugendlichen anderswo unterbringen.

Helfer schalteten daraufhin die Jugendwohlfahrt ein, weil das Kindeswohl gefährdet sei. Nun entschied die Bezirkshauptmannschaft Mödling nach einer Prüfung wegen des Verdachts auf Kindeswohlgefährdung, dass eine behutsame Verlegung möglich sei.

Bezirkshauptmann: „Keine Kindeswohlgefährdung“

Am Dienstag besuchte das Jugendamt das Quartier in St. Gabriel. Am Dienstagvormittag seien Gespräche mit sieben der zehn Minderjährigen geführt worden. „Zum Thema Verlegung ist eine differenzierte Betrachtungsweise notwendig“, betonte der Mödlinger Bezirkshauptmann Philipp Enzinger gegenüber der APA. Zwei der Jugendlichen haben demnach etwa medizinischen Bedarf, einer gehe nahe St. Gabriel einer Arbeit nach. Wichtig sei, dass auch bei einer etwaigen Übersiedlung eine „gute Unterbringung sichergestellt wird“.

Bezirkshauptmann Einzinger sagte über das Caritas-Quartier in St. Gabriel gegenüber dem ORF-Radio Ö1: „In St. Gabriel sind sie derzeit mit Rund-um-Betreuung sehr gut untergebracht.“ Eine ständige Begleitung zur Sicherheit bei Ausgängen, wie sie Landesrat Waldhäusl forderte, sei nicht nötig: „Das ist aus Sicht der Kinder- und Jugendhilfe nicht erforderlich. Das sind junge Männer, die durchaus ihren Tag selbstständig gestalten können.“

Es gebe auch andere geeignete Quartiere, sagte der Mödlinger Bezirkshauptmann: „Aus Sicht der Kinder- und Jugendhilfe ist eine planvolle und überlegte einzelne Verlegung - in Abstimmung mit uns - in geeignete Quartiere möglich und stellt keine Gefährdung dar.“ Ein völlig überraschendes Abholen und Verlegen der Jugendlichen wäre laut Bezirkshauptmann nicht in Ordnung.

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