Mehr Kontrollen gegen Donau-Verunreinigung

Menschliche Fäkalien in der Donau werden immer mehr zum Problem - das zeigen sowohl Aufzeichnungen von Umweltaktivisten als auch wissenschaftliche Studien. Jetzt soll der Schiffsverkehr verstärkt kontrolliert werden.

Das Angebot zur umweltschonenden Abfall- und Abwasserbeseitigung ist durchaus vorhanden. Mehrere Schleusenanlagen der Wasserstraßengesellschaft viadonau bieten kostenlose Sammelstellen für die Güterschifffahrt an, darunter jene in Persenbeug (Bezirk Melk) und jene in Greifenstein (Bezirk Tulln). Zusätzlich gibt es für Passagierschiffe in Häfen die Möglichkeit, den Müll ohne Zusatzkosten zu beseitigen. Etliche Einrichtungen zur Sammlung von Abfall sind für Hafenbetreiber rechtlich vorgeschrieben.

Nur in Einzelfällen wurden Anzeigen erstattet

Trotzdem werden immer wieder Müll und Abwasser illegal in die Donau geleitet. Nur in Einzelfällen gab es in der Vergangenheit Anzeigen gegen die Schiffsbetreiber. Doch jetzt werden verstärkt Überprüfungen geplant, heißt es bei der viadonau. Die Umsetzung dieser Kontrollen erfolgt sowohl durch das Verkehrsministerium als auch durch die regionalen Schifffahrtsbehörden in den einzelnen Bezirkshauptmannschaften.

In der Bezirkshauptmannschaft Krems sind dazu auf Nachfrage allerdings noch keine Details bekannt. Dort - in der Wachau - hatte es erst im Dezember einen Aufschrei von Umweltaktivisten gegeben - mehr dazu in Donauschifffahrt: Anrainer klagen über Fäkalien (noe.ORF.at; 6.12.2018).

Volksanwalt unterstützt Umweltschützer

Mittlerweile hat sich in der Causa auch Volksanwalt Peter Fichtenbauer eingeschaltet. Er kündigte am Dienstag ein amtswegiges Prüfverfahren an. Laut Fichtenbauer sollen die Behörden die Mahnungen aus der Wissenschaft und von Anrainern ernst nehmen. „Eine Dokumentationspflicht für Donauschiffe über die korrekte Entsorgung von Abfällen sowie häufigere Kontrollen durch die zuständigen Behörden wären Schritte in die richtige Richtung“, wird der Volksanwalt in einer Aussendung zitiert.

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