Fäkalien in der Donau: Anzeige gegen unbekannt

Bei der Staatsanwaltschaft Krems sind aufgrund mutmaßlicher Verunreinigungen der Donau in der Wachau Anzeigen gegen unbekannte Täter eingegangen. Ermittelt wird wegen vorsätzlicher Beeinträchtigung der Umwelt.

Wie die Tageszeitung „Kurier“ berichtet, sollen Besatzungen von einzelnen Ausflugsschiffen Abfall und Fäkalien in die Donau gepumpt und damit das Wasser verunreinigt haben. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft Krems, Franz Hütter, bestätigte am Dienstag, dass Anzeigen gegen unbekannte Täter eingegangen sind.

Schwerpunktkontrollen angekündigt

Mittlerweile hat sich auch die oberste Schifffahrtsbehörde eingeschaltet. Die Leiterin der Abteilung Schifffahrt im Verkehrsministerium, Vera Hofbauer, kündigte gegenüber noe.ORF.at Schwerpunktkontrollen an. Ebenso sollen die Schifffahrtsbetreiber in einem ersten Schritt freiwillig die Entsorgung der Abfälle dokumentieren, so Hofbauer. Ende März, vor dem Start der Ausflugssaison in der Wachau, soll ein Runder Tisch mit Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ), den Anlagenbetreibern sowie den Schifffahrtsunternehmen und den Gemeinden stattfinden.

Die Verschmutzung durch den Schiffs- und Kreuzfahrttourismus hatten bereits im Dezember unter anderem die FPÖ Niederösterreich sowie die niederösterreichischen Grünen beklagt - mehr dazu in Donauschifffahrt: Anrainer klagen über Fäkalien (noe.ORF.at; 6.12.2018). FPÖ-Landesparteiobmann Walter Rosenkranz hatte auf private Wasseruntersuchungen verwiesen, die „eine immens hohe Belastung des Donauwassers mit Fäkalkeimen zutage gebracht“ hätten.

Volksanwalt: „Angelegenheit der Wachau“

Der für Wasserwirtschaft, Natur- und Umweltschutz zuständige Volksanwalt Peter Fichtenbauer meinte gegenüber noe.ORF.at, das in den nächsten Schritten vor allem die Schifffahrtslinien hinsichtlich ihrer technischen Ausstattung und Kapazitäten untersucht und überprüft werden müssten. Außerdem müsse geklärt werden, von wo die mutmaßlichen Verunreinigungen stammen. Laut Fichtenbauer ist die erste Erkenntnis allerdings, dass es sich um eine „typische Angelegenheit der Wachau“ handle.

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