Karfreitag: „Zähneknirschen“ über Entscheidung

Der Karfreitag wurde als Feiertag gestrichen. Betroffen sind vor allem die evangelischen Gläubigen. Niederösterreichs Superintendent Lars Müller-Marienburg nimmt die Entscheidung mit Zähneknirschen zur Kenntnis, wie er sagt.

Die Regierung einigte sich mit den christlichen Kirchen am Dienstag auf eine neue Regelung für den Karfreitag. Der Tag ist künftig kein Feiertag mehr. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ist es nun möglich, einen Tag aus ihrem Urlaubskontingent als „persönlichen Feiertag“ frei zu wählen. Mehr Urlaubstage erhalten sie allerdings nicht - mehr dazu in Karfreitag kein Feiertag mehr (news.ORF.at; 26.02.2019).

Müller-Marienburg: „Persönlich schon enttäuscht“

Vom Wegfall des Feiertages sind vor allem die evangelischen Gläubigen betroffen, für die der Karfreitag bis jetzt ein Feiertag war. In Niederösterreich sind das etwa 39.000 Menschen. Der evangelische Superintendent der Diözese Niederösterreich Lars Müller-Marienburg sagte im Gespräch mit noe.ORF.at, dass es grundsätzlich gut sei, das nun jede Religionsgemeinschaft ihren persönlichen Feiertag festlegen könne. Dennoch sei er „persönlich schon enttäuscht, denn ich habe den Eindruck, dass der Feiertag nun doch weg ist.“

„Die Leute können sich einseitig frei nehmen. Das ist gut und viele werden das auch machen, aber ich befürchte, dass das gottesdienstliche Leben am Karfreitag eben ganz anders aussehen wird, weil es ja schon eine noch stärkere Entscheidung braucht, jetzt drei Monate vorher anzumelden, dass man einen persönlichen Feiertag nimmt und dann in den Gottesdienst zu gehen“, so Müller-Marienburg. „Für mich ist es ein großes Zähneknirschen, das dabei ist“.