Studie: Familien wünschen sich mehr Wahlfreiheit

Was Niederösterreicher wollen, um Beruf und Familie zu vereinen, zeigt die Studie „NÖ Familienbarometer“. So wünschen sich die Befragten mehr Freiwilligkeit bei der Kinder- und Nachmittagsbetreuung sowie mehr Elternbildung.

Allen voran ist den Befragten die Wahlfreiheit in den verschiedenen Bereichen wichtig. So sollen Eltern und Familien selbst entscheiden können, ob sie eine Kleinkinderbetreuung in Anspruch nehmen oder nicht. Dasselbe gilt auch für die Nachmittagsbetreuung an Schulen. Hier solle es jedenfalls Angebote für die Kinder geben, eine Teilnahme solle aber freiwillig sein.

Diese Ergebnisse gingen jetzt aus einer repräsentativen Studie des Marktforschungsunternehmens „Growth from Knowledge“ (GfK) Austria im Auftrag des Österreichischen Familienbundes hervor, bei dem 4.000 Österreicherinnen und Österreicher über 15 Jahre mit und ohne Kinder befragt wurden. Das „NÖ Familienbarometer“ wurde von der Vorsitzenden des Niederösterreichischen Familienbundes Doris Schmidl (ÖVP) am Mittwoch bei einem Pressegespräch in St. Pölten vorgestellt.

Vorsitzende des NÖ Familienbundes Doris Schmidl (l.) mit Familienlandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister bei der Präsentation der Studie

NLK Burchhart

Vorsitzende des NÖ Familienbundes Doris Schmidl (l.) mit Familienlandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister bei der Präsentation der Studie

Die Schwerpunkte aus der Studie sollen nicht nur zeigen, was den niederösterreichischen Familien in Sachen Erziehung und Betreuung wichtig ist. In Zusammenarbeit mit dem Land sollen diese familienpolitischen Maßnahmen auch umgesetzt werden.

Vielfältige Angebote für Familien

Niederösterreich sei bereits gut aufgestellt, um die Bedürfnisse der Familien abzudecken, hieß es von Familienlandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Dies sei unter anderem aufgrund von EU-Förderungen möglich. So fließen etwa 50 Millionen Euro in 100 neue Kleinstkindergruppen, in denen künftig etwa 1.200 Kinder betreut werden könnten. 64 dieser Standorte wären bereits in Umsetzung.

„Viele Daten und Fakten dieser Studie setzen wir bereits um, wie den Wunsch der Familien, möglichst flexibel aus vielen verschiedenen Angeboten auswählen zu können. Wir sehen, dass es einen Bedarf gibt, die Nachmittage in der Schule noch weiter auszubauen. In diese Richtung wird es in Zukunft auch gehen“, sagte sie am Mittwoch bei dem Pressegespräch in St. Pölten.

Weiterhin werde sich das Land auch um die „ganz Kleinen“ annehmen, hieß es von der Familienlandesrätin. Bei den Drei- bis Fünfjährigen sei Niederösterreich Spitzenreiter, hier liege die Betreuungsquote bei 97 Prozent. Bei den unter Zweijährigen gäbe es noch „Luft nach oben“, so Teschl-Hofmeister. „Wenn Eltern ihre Kinder außerhalb der Familie betreuen lassen wollen, dann muss diese Möglichkeit regional da sein und darauf setzen wir weiterhin“, sagte sie.

Elternbildung im Mutter-Kind-Pass verankern

Das „Familienbarometer“ zeigte außerdem, dass über 80 Prozent der Befragten die Familie als erste Bildungseinrichtung sehen. So sollen Eltern ihre Kinder grundsätzlich selbst erziehen. Mit Elternbildung soll das Bewusstsein hierfür noch gestärkt werden. Jeder zweite der Befragten wünschte sich, dass Elternbildung verpflichtend im Mutter-Kind-Pass verankert werden soll.

Hier würde es bei der Umsetzung ebenso noch Luft nach oben geben, sagte Teschl-Hofmeister, dafür gehe sie aber gerne mit dem Familienbund Hand in Hand. Ein weiteres Ergebnis der Studie zeigte, dass mehr als die Hälfte der Befragten sich außerdem wünscht, die Karenzzeiten bis zum 14. Lebensjahr auszudehnen, um mehr Zeit für die Kinder bei einem etwaigen Schulwechsel zu haben.

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