Immer mehr Lkw auf den Autobahnen

Die jüngste Verkehrszählung belegt einen zunehmenden Schwerverkehr auf Niederösterreichs Autobahnen und Schnellstraßen. Der VCÖ plädiert für Gegenmaßnahmen und fordert eine europaweite Mindestmaut für Lkw.

Sämtliche Zählstellen in Niederösterreich zeigten bei der letzten Lkw-Zählung des VCÖ dasselbe Bild: Die Lastwägen auf Niederösterreichs Straßen werden immer mehr. Die meisten Schwerfahrzeuge waren im Vorjahr auf der Südautobahn (A2) bei Biedermannsdorf (Bezirk Mödling) unterwegs. Durchschnittlich waren es an Werktagen knapp 18.000, gefolgt von der Wiener Außenring Autobahn (A21) bei Brunn am Gebirge und der Westautobahn (A1) bei Oed (Bezirk Amstetten), wo an Werktagen im Schnitt 14.000 Lkw die Zählstelle passierten. Das sind etwa 12 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren.

Besonders stark stieg die Zahl der Lkw auf der Nordautobahn (A5) bei Schrick (Bezirk Mistelbach). An jedem Werktag rollten dort im Schnitt knapp 18.000 Lastwagen über die Autobahn - das sind um knapp ein Drittel mehr als im Jahr 2013.

VCÖ fordert Ausbau des Schienenverkehrs

Unter dem Anstieg der Lastwägen auf Niederösterreichs Autobahnen und Schnellstraßen leiden laut VCÖ nicht nur die Anrainerinnen und Anrainer, die mit zunehmender Luftverschmutzung und Lärmbelästigung zu tun hätten. Zu den negativen Auswirkungen zählen laut Angaben von Markus Gansterer vom VCÖ auch ein erhöhtes Unfallrisiko sowie eine starke Abnützung der Straßen.

In Hinblick auf die österreichischen Klimaziele seien diese Entwicklungen bedenklich und würden zeigen, „dass der Lkw-Transport zu billig ist“, so Gansterer. Grund für Kritik sieht der VCÖ auch im laufenden Ausbau des Straßennetzes. „Straßenausbau führt zu mehr Verkehr. Mit dem Ausbau der Autobahnen und Schnellstraßen wurde schon in der Vergangenheit dem Lkw-Transit der rote Teppich ausgerollt“, sagt der Verkehrsexperte.

Der VCÖ sieht Handlungsbedarf sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene, um den Schwerverkehr zu reduzieren. Der Verkehrsclub fordert daher etwa eine europaweite Mindestmaut und strengere Kontrollen für Lkw. Zudem brauche es einen deutlichen Ausbau des Schienenverkehrs.

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