Polizei ermittelt nach Brandstiftung in Zirkus

In Korneuburg sollen unbekannte Täter in der Nacht auf Sonntag versucht haben, das Zelt des Zirkus Don Eduardo anzuzünden. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Ein Spürhund schlug auf Brandbeschleuniger an.

Die Täter sollen in der Nacht mehrere Kleinbrände gelegt haben. Wie Zirkusbetreiberin Andrea Schotten gegenüber noe.ORF.at sagte, brannten Teile der Inneneinrichtung, Logenplätze sowie der Artisteneingang. Außerdem dürften die Unbekannten versucht haben, das Zirkuszelt anzuzünden. Weil dieses jedoch aus einem schwer entflammbaren Material besteht, sei dieses lediglich angeschmort, so Schotten.

Bereits dritter Vorfall innerhalb weniger Monate

Der Sohn der Zirkusbetreiberin soll den Vorfall Sonntagfrüh bemerkt haben. Er wollte die Vorbereitungen für die bevorstehende Aufführung treffen, als er einen Brandgeruch wahrgenommen habe. „Wir stehen vor einem Rätsel. Wir haben keine Feinde und mit niemandem Streitereien“, sagte Schotten. Sie meldete den Vorfall der Polizei. Es soll sich bereits um den dritten Vorfall innerhalb weniger Monate handeln. Laut Zirkussprecher Robert Rieger sei im Februar das Zirkuszelt aufgeschlitzt worden, im November 2018 habe jemand aus dem Zelt Musikanlagen und Requisiten gestohlen. Beide Vorfälle wurden allerdings nicht bei der Polizei angezeigt.

Polizeisprecher Heinz Holub bestätigte gegenüber noe.ORF.at, dass man derzeit von einer vorsätzlichen Inbrandsetzung ausgehe. Die Brände mussten nicht gelöscht werden, weil die Flammen jeweils von selbst erloschen waren. Der Bezirksbrandermittler der Polizei war bereits am Zirkusstandort in Korneuburg, um den Schaden zu erheben. Außerdem kam ein Brandmittelspürhund zum Einsatz. Das Verhalten des Hundes deute daraufhin, dass brandbeschleunigende Flüssigkeiten verwendet wurden, so Holub.

Laut Polizei entstand ein Sachschaden im niedrigen bis mittleren fünfstelligen Bereich. Verletzt wurde niemand. Die näheren Hintergründe seien derzeit Gegenstand der kriminalpolizeilichen Ermittlungen, hieß es von der Polizei.

Zirkus bekommt Schaden nicht ersetzt

Die Zirkusbetreiberin vermutet, dass sich der Schaden des jüngsten Vorfalls auf 20.000 bis 30.000 Euro belaufen dürfte. Nach eigenen Angaben werde man auf dem Schaden allerdings „sitzen bleiben“. „Wir bekommen den Schaden von keiner Versicherung ersetzt“, so Schotten. Grund sei, dass eine derartige Versicherung für den Zirkus zu teuer sei. Für Hinweise, die zur Ergreifung des oder der Täter führen, lobte der Zirkus Don Eduardo eine Belohnung von 3.000 Euro aus.