Allentsteig: Politik am Truppenübungsplatz

Am Mittwoch haben Landtagsabgeordnete aller politischen Fraktionen den Truppenübungsplatz in Allentsteig (Bezirk Zwettl) besucht. Betont wurde dort die Bedeutung des Übungsgeländes - nicht nur für das Bundesheer.

Der Truppenübungsplatz Allentsteig ist nicht nur gemessen an seiner Fläche der größte Übungsplatz des österreichischen Bundesheeres. Etwa 500 Bedienstete sind in Allentsteig beschäftigt. An 220 Tagen im Jahr wird geschossen, die Soldatinnen und Soldaten kommen aus ganz Österreich. Beim Besuch der Landtagsabgeordneten am Truppenübungsplatz wurde ihnen demonstriert, wie wichtig das militärische Trainingsgelände auch außerhalb der niederösterreichischen Grenzen sei.

„Wir haben immer wieder auch in Resolutionen des Landtages beschlossen, dass das österreichische Bundesheer ausreichend Mittel braucht und darüber hinaus uns als Land Niederösterreich bemüht, diese Region zu unterstützen“, sagte Landtagspräsident Karl Wilfing (ÖVP). Er zeigte sich darüber hinaus optimistisch, dass die Bundesregierung dem Bundesheer in Zukunft mehr finanzielle Mittel zur Verfügung stellen werde.

Landtagsabgeordnete besuchen Truppenübungsplatz Allentsteig

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Am Truppenübungsplatz Allentsteig sind 500 Bedienstete aus ganz Österreich beschäftigt

Übungsgelände auch für nicht-militärische Zwecke

Allentsteig wird als Trainingsgelände auch von zivilen Organisationen genützt. Der Wert der niederösterreichischen Trainingsanlage bemesse sich nicht ausschließlich an seiner militärischen Nutzung, so Karin Renner, dritte Landtagspräsidentin (SPÖ): „Allentsteigt ist für sämtliche andere Blaulichtorganisationen wie die Polizei, die Rettung, die Suchhunde oder andere Institutionen ein hervorragender Platz zum Üben in Niederösterreich“, so Renner.

Udo Landbauer, der geschäftsführende Klubobmann der FPÖ, betonte bei seinem Besuch das Ansehen des österreichischen Bundesheeres im Ausland. „An den ausländischen Gästen, die zum Trainieren nach Allentsteig kommen, sehen wir, dass hier ein wertvoller Beitrag zur Sicherheit geleistet wird“, so Landbauer.

Landtagsabgeordnete besuchen Truppenübungsplatz Allentsteig

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An 220 Tagen im Jahr wird am Truppenübungsplatz Allentsteig geschossen

Der Truppenübungsplatz habe auch positive Wertschöpfungseffekte für die gesamte Region, sagte Landtagsabgeordneter Georg Ecker (Die Grünen): „Dass vor allem auch die Unternehmen hier im Waldviertel davon profitieren und dass zunehmend mehr lokale Betriebe hier wieder verstärkt eingebunden werden - das sehe ich sehr positiv.“

Auf Bundesebene setzen sich die Neos in der Sicherheitspolitik für ein europaweites Heer ein. Indra Collini betonte, dass Allentsteig auch auf europäischer Ebene punkten könne: „Allentsteig ist ein großer Wert, den Österreich in der Europäischen Union einbringen kann, indem dieser Truppenübungsplatz allen zur Verfügung steht, um sich im militärischen Bereich weiterzuentwickeln“.

Ausbau zum Gefechtsübungsplatz

Die Kapazitäten des Truppenübungsplatzes im Waldviertel liegen bei 2.320 Betten. Im Jahr 2018 wurden 912 Schießübungen mit insgesamt 44.510 Schützen abgewickelt. Derzeit befinden sich niederländische Truppen in Allentsteig. Sie nutzen eine moderne Simulationstechnik, die Bewegungen und Aktionen ganzer Brigaden in Echtzeit aufnimmt und im Anschluss unmittelbar analysiert werden kann.

Diesen Bereich wolle man ausbauen, sagt der niederösterreichische Militärkommandant Martin Jawurek: „Allentsteig soll sich weiterentwickeln zu einem Gefechtsübungsplatz, auf dem wir vor allem mit modernster Simulation und mit modernster Computertechnik arbeiten können.“ In Teilen setze man schon darauf, in Zukunft solle es mehr werden, so Jawurek. Derzeit würde es jedoch noch an den erforderlichen finanziellen Mitteln mangeln.

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