Drittes Gesundheitszentrum eröffnet

In Schwechat (Bezirk Bruck/Leitha) ist am Dienstagabend die dritte Primärversorgungseinheit in Niederösterreich offiziell eröffnet worden. Bis Jahresende sind weitere drei Gesundheitszentren bzw. -netzwerke geplant.

Die Praxis im Einkaufszentrum Schwechat in der Wiener Straße wird derzeit im laufenden Betrieb erweitert, Anfang März wurden renovierte Räumlichkeiten bezogen. Neben drei Allgemeinmedizinern sind auch eine Diätologin, eine Ergotherapeutin, eine Psychotherapeutin und eine Sozialarbeiterin im Einsatz. Künftig sollen auch Logopädie und Physiotherapie angeboten werden. Die Ordination ist von Montag bis Freitag von 7.00 bis 19.00 Uhr geöffnet.

„Dieser dritte Streich macht Niederösterreich zu einem Vorzeigebundesland in Sachen neuer Primärversorgung und fit für die Zukunft“, sagte Jan Pazourek, Generaldirektor der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse, bei der offiziellen Eröffnung am Dienstagabend.

Gesundheitszentrum Schwechat Eröffnung

NLK/Reinberger

Freude bei allen Beteiligten über die Eröffnung des Primärversorgungszentrums in Schwechat

Drei weitere Gesundheitszentren noch heuer geplant

Das erste Primärversorgungszentrum im Bundesland war im Oktober 2018 in Böheimkirchen (Bezirk St. Pölten) in Betrieb gegangen. Anfang des Jahres folgte ein weiteres in St. Pölten. Bis Jahresende sind sechs derartige Einheiten geplant. Unter den weiteren drei Einrichtungen soll mindestens ein Netzwerk und ein kliniknahes Zentrum sein. Die Standorte stehen noch nicht fest, bis Ende Mai läuft noch die Interessentensuche. „Bis 2021 soll es 14 Gesundheitszentren im ganzen Land geben“, sagte Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP), Vorsitzender des Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS).

Gesundheitszentren, wie jenes in Schwechat, sollen erste Anlaufstelle in der Primärversorgung sein und die Ambulanzen der Krankenhäuser entlasten. Die Patientenzahlen in den Ambulanzen hätten sich in den vergangenen 20 Jahren verdoppelt, so Eichtinger, doch Ambulanzen seien für die Notfallversorgung vorgesehen.

Gesundheitszentrum Schwechat Eröffnung

ORF/Reinhard Linke

Im Primärversorgungszentrum Schwechat werden pro Jahr etwa 50.000 Patientinnen und Patienten erwartet

Die Nachfrage nach Primärversorgungszentren werde noch steigen, sagte Eichtinger. Die Begründung: In den nächsten 30 Jahren werde die Einwohnerzahl von Niederösterreich von 1,6 auf 1,9 Millionen steigen, ebenso die Lebenserwartung, die derzeit bei 81 Jahren liege. „Wir brauchen daher ein patientennahes und wohnortnahes Angebot für diese Herausforderungen der Zukunft“, so der NÖGUS-Vorsitzende.

Erstes Netzwerk startet Betrieb in diesem Jahr

Der Präsident der Ärztekammer für Niederösterreich, Christoph Reisner, sprach von einer „interessanten neuen Form der Zusammenarbeit von Ärztinnen und Ärzten mit weiteren Mitarbeitern aus Gesundheits- und Sozialberufen“ und erklärte: „Noch in diesem Jahr soll es neben diesen Zentren auch Netzwerke geben, in denen unter den gleichen Rahmenbedingungen zumindest drei allgemeinmedizinische Einzelordinationen sehr eng zusammenarbeiten werden.“

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