Neffentrick & Co.: Immer mehr Telefonbetrüger

Per Telefon versuchen Betrüger immer öfter, leichtgläubige Niederösterreicher zu Zahlungen zu überreden. Laut Polizei sind nicht nur die sogenannten Neffen- und Enkeltricks auf dem Vormarsch, oft geben sich Täter auch als Polizisten aus.

Die Täter gehen laut Polizei häufig systematisch vor. So wurden etwa an nur einem Tag, dem 4. März, binnen vier Stunden sieben Klosterneuburger kontaktiert. Eine Anruferin mit deutschem Akzent gab sich als Verwandte aus und bat um Geld für einen Immobilienkauf. Die Opfer, in allen Fällen Seniorinnen, merkten den Betrug hier zum Glück rechtzeitig und legten auf.

Eine ähnliche Häufung gab es wenige Wochen zuvor bereits in Wiener Neustadt. Doch obwohl es in den meisten Fällen aufgrund des Misstrauens der Angerufenen beim Versuch bleibt, kommt es auch immer wieder tatsächlich zu Zahlungen leichtgläubiger Opfer.

Anrufe von „falschen“ Kriminalbeamten

Während der sogenannte Neffen- bzw. Enkeltrick im allgemeinen Bewusstsein bereits relativ gut verankert ist, greifen Betrüger vermehrt auch auf unbekanntere Maschen zurück. Sie rufen - wiederum meist bei älteren Menschen - an und geben sich als Polizisten aus. Häufig heißt es dann, dass ein naher Angehöriger des Angerufenen einen Verkehrsunfall hatte oder für jemanden Kaution bezahlt werden muss.

Dabei handelt es sich laut Polizei in den meisten Fällen um einen fünfstelligen Eurobetrag, der auch in Form von Schmuck bezahlt werden kann. Die Täter würden demnach anbieten, das Bargeld bzw. den Schmuck abzuholen. Gehäuft trat diese Form des Telefonbetrugs etwa Ende Jänner im Raum St. Pölten auf.

Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner betont, dass „richtige“ Beamte niemals Geld oder Schmuck für eine Kaution oder Ähnliches verlangen würde. Er rät dazu, bei Unsicherheiten eine Rückrufnummer der zuständigen Dienststelle zu fordern und diese anschließend zu überprüfen. Falls „Mittelsmänner“ ins Spiel kommen, sollten bei Angerufenen jedenfalls alle Alarmglocken schrillen.

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