OMV beendet seismische Messungen

Die seismischen Messungen der OMV auf der Suche nach Erdgas in Ostösterreich sind nun abgeschlossen. Eine Fläche von 1.500 Quadratkilometern wurde untersucht. Bewohner kritisieren, dass es dadurch zu Schäden an Häusern gekommen ist.

Seit Dezember 2017 waren die Vibrationen vom Marchfeld über das südliche Weinviertel bis in den Bezirk Tulln zu spüren. Laut OMV war es die größte 3D-Seismik-Messung, die es bisher in Europa gab. Die Techniker untersuchten dabei die Gesteinsschichten im Boden bis in eine Tiefe von 6.000 Metern. Aufgrund naturschutzrechtlicher Vorschriften und der Landwirtschaft im Marchfeld sei die Seismik ausschließlich in den Wintermonaten durchgeführt worden.

OMV Messwagen

ORF

Die Rüttelfahrzeuge verursachten Vibrationen, die von Geophonen anschließend aufgegangen wurden

Aus den Daten wird nun ein dreidimensionales Bild erstellt, das der OMV helfen soll, mögliche Erdgas-Lagerstätten zu finden. Für die Messungen erzeugten die Rüttelfahrzeuge Vibrationen, die von den Gesteinsschichten reflektiert und von Geophonen aufgefangen wurden. Bei der kabellosen Messung kamen 140.000 Stationen mit zwei Millionen einzelnen Geophonen zum Einsatz.

Welle der Empörung

Laut Bewohnern seien dadurch an einigen Häusern Risse in den Wänden entstanden. Daraufhin folgte eine Welle der Empörung, woraufhin auch die Grünen die Messungen kritisierten. Laut OMV halten sich die Schäden in einem üblichen Ausmaß, es gebe bisher eine Hand voll Schadensmeldungen, manche seien auch schon beglichen. Die bei den Messungen geltende ONÖRM-Richtlinie sei jedoch überall eingehalten worden, betont die OMV.

Der Mineralölkonzern produziert derzeit etwa zehn Prozent des heimischen Erdgasverbrauchs. Jährlich werden in Österreich etwa acht Milliarden Kubikmeter Erdgas für den produzierenden Bereich, Kraftwerke, Heizwerke, Fernheizkraftwerke, Haushalte, Verkehr und Dienstleistungen benötigt.

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