Forscher wollen Eschen retten
Zwischen Tulln und Neuaigen wachsen derzeit mehr als 35.000 junge Eschen, die aus den Samen von 700 Mutterbäumen aus ganz Österreich herangezogen wurden. Die Samen sind scheinbar gegenüber dem Schadpilz „Hymenoscyphus fraxineus“, dem Erreger des Eschentriebsterbens, resistent. Vor zwei Jahren wurde das Saatgut dazu im Versuchsgarten Tulln ausgebracht.
Jeder der Keimlinge ist mit einem Strichcode gekennzeichnet, um seine Reaktion gegenüber dieser Krankheit zu dokumentieren. Durch den hohen Befallsdruck durch auch künstlich eingebrachte Pilzsporen erkranken selbst die Nachkommen gesunder Mutterbäume. Doch einige dieser jungen Eschen können den Befall gut abwehren und weisen keine oder nur sehr geringe Krankheitssymptome auf. Diese Pflanzen sollen dann langfristig weitervermehrt werden.
Größter Versuch in Europa
Die bisherigen Ergebnisse seien sehr vielversprechend, da der Krankheitsbefall in Abhängigkeit des Erbgutes der befallenen Eschen sehr unterschiedlich ist. In der nächsten Phase - vermutlich ab 2020 - sollen die resistenten Pflanzen in der freien Natur getestet werden. Der Langzeitversuch des Bundesforschungszentrums für Wald gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur (BOKU) in Tulln ist der größte derartige Versuch in Europa.
Links:
- St. Pölten schlägert Eschen (noe.ORF.at; 11.1.2019)
- Esche in Not