S1-Tunnel Rannersdorf sechs Wochen gesperrt

Nach dem Lkw-Brand im Tunnel Rannersdorf (Bezirk Bruck/Leitha) auf der Wiener Außenring Schnellstraße (S1) sind die Arbeiten angelaufen. Der Tunnel wird in Fahrtrichtung Vösendorf sechs Wochen lang gesperrt bleiben.

Einen Tag nach dem Lkw-Brand herrschte Hochbetrieb im Tunnel Rannersdorf bei Schwechat. Die Aufräumarbeiten haben begonnen, sagte Norbert Linsbichler, Leiter der Autobahnmeisterei Wien-Inzersdorf. „Seitens der ASFINAG werden soweit wie möglich die Beleuchtungen wiederhergestellt und die Tunnelwände vom Ruß gereinigt. Außerdem arbeiten externe Kräfte daran, Proben zu entnehmen, um die genaue Schadenstiefe zu begutachten.“

S1 Tunnel Rannersdorf

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„Der Tunnel wird bis in die erste Juni-Hälfte 2019 für den Verkehr komplett gesperrt bleiben“, das stehe nach intensiven Schadensbegutachtungen fest, berichtete die ASFINAG. In diesen sechs Wochen werde der Tunnel für die Sanierungsarbeiten vorbereitet. Konkret bedeutet das, dass die Fahrbahn im Bereich der Brandstelle neu hergestellt wird. Die Tunneldecke wird im betroffenen Abschnitt zur Gänze entfernt.

Unmittelbar nach Ende dieser Vorbereitungen startet die ASFINAG mit der eigentlichen Tunnelsanierung. Während dieser Arbeiten soll der Tunnel für den Verkehr wieder eingeschränkt geöffnet sein. Bis zur Gesamtfertigstellung wird es drei Monate dauern. Projektkoordinator Günter Rattei bezeichnete es als wichtig, den Tunnel so rasch wie möglich wieder befahrbar zu machen. Umfassende Reparaturen am Bauwerk und an den elektrotechnischen Einrichtungen seien jedenfalls erforderlich. Die genaue Höhe der Schadenssumme lasse sich noch nicht beziffern.

Sicherheitstechnik hat Schlimmeres verhindert

Die Sicherheitstechnik, die heute in einem Tunnel Standard ist, habe gestern jedenfalls Schlimmeres verhindert, betonte Linsbichler. „Das hatte den Vorteil, dass die Feuerwehr bis zum Brandherd vordringen konnte und dort nahezu rauchfrei ihre Löscharbeiten durchführen konnte.“

Möglich sei das deshalb gewesen, weil der Rauch über die Rauchgasentlüftung in Fahrtrichtung abgesaugt wurde. Dank des Alarmierungssystems wurde der Tunnel sofort für den Verkehr gesperrt. Doch einige Autofahrer hätten die Hinweise ignoriert. „Wir hatten trotz der Rotschaltung die Situation, dass sich Verkehrsteilnehmer im Tunnel befunden haben“, so der Leiter der Autobahnmeisterei Wien-Inzersdorf.

S1 Tunnel Rannersdorf Aufräumarbeiten

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Nun laufen die Ermittlungen hinsichtlich der Brandursache. Derzeit geht man von einem technischen Gebrechen beim Fahrzeug aus, hieß es seitens der Polizei. Der Lkw-Lenker bemerkte beim Hineinfahren in den Tunnel ein Flattern des Lenkrades und stellte den Lkw am Pannenstreifen ab. Beim Aussteigen aus dem Fahrzeug entdeckte er das Feuer hinter dem linken Vorderreifen. Der Lenker versuchte noch die Flammen mit einem Feuerlöscher zu löschen. Der Brand sei aber bereits zu intensiv gewesen. Verletzt wurde niemand.

ASFINAG empfiehlt großräumige Umfahrung

Als großräumige Umfahrung Richtung Südautobahn (A2) empfiehlt die ASFINAG die Ostautobahn (A4) und die Südosttangente (A23). Als großräumige Umfahrung Richtung Westautobahn (A1) empfiehlt die ASFINAG die A 23, die Donauuferautobahn (A 22), die Stockerauer Schnellstraße (S5) und die Kremser Schnellstraße (S33). Örtlich kann der Tunnel Rannersdorf für Pkws zwischen den S1-Anschlussstellen Schwechat Süd und Rannersdorf umfahren werden.

Doris Henninger, noe.ORF.at

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