„AQUA“-Modell soll 600 neue Fachkräfte bringen

600 neue Fachkräfte will das AMS Niederösterreich gemeinsam mit Arbeiter- und Wirtschaftskammer bis Ende 2020 ausbilden lassen. Das Modell „Arbeitsplatznahe Qualifizierung“ (AQUA) soll dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Obwohl sich immer mehr junge Menschen für eine Lehre entscheiden, hat sich der Fachkräftemangel in den vergangenen Jahren weiter verschärft. „In den letzten drei Jahren haben sich um 15 Prozent mehr, im letzten Jahr um sechs Prozent mehr für eine Lehre entschieden“, sagte Sonja Zwazl, Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich.

1,5 Millionen Euro für Schulungsmodell

Das Arbeitsmarktservice (AMS) Niederösterreich investiert deshalb jetzt etwa 1,5 Millionen Euro in den Ausbau des Schulungsmodells „Arbeitsplatznahe Qualifizierung“, kurz „AQUA“. Unternehmen, die beim AMS einen Fachkräftemangel melden, können davon profitieren. „Wir vermitteln dann Arbeitslose, die Interesse an der Tätigkeit haben und die gerne im Betrieb ausgebildet werden. Dort haben sie die Möglichkeit, entsprechende Qualifikationen bis hin zum Lehrabschluss zu erwerben“, erklärte AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich bei einer Präsentation am Freitag.

Die Unternehmen müssen für die Auszubildenden zudem einen Bildungsplan erstellen. Unterstützung erhalten sie dabei von den neu eingerichteten Beratungsstellen, die in allen Vierteln des Landes zu finden sind.

Modell bereits im Einsatz

„Es braucht Fachkräfte, um den Wirtschaftsstandort Österreich zu sichern. Gleichzeitig schafft das Modell auch Arbeitsplätze“, sagte Markus Wieser, Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich. Er beschrieb das Programm als „treffsicher, wo die Leute punktgenau abgeholt werden. Es werden die Qualifikationen und Kenntnisse berücksichtigt und man weiß, worauf man aufbauen kann“. Als großen Vorteil beschreibt er zudem die unmittelbare Zusammenarbeit mit dem Betrieb.

Das Modell greife bereits, heißt es. 85 Prozent der Teilnehmer stehen spätestens ein Jahr nach dem AQUA-Abschluss wieder voll im Berufsleben. Im ersten Quartal 2019 nahmen bereits 164 Jobsuchende das Angebot in Anspruch.

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