Neue App gegen Stress im Stau

Mit einer neuen App soll Autofahrerinnen und Autofahrern der Umstieg auf die Bahn erleichtert werden. Per Handy werden freie Plätze in Park-&-Ride-Anlagen und passende Zugsverbindungen angezeigt. Der Start ist im Herbst.

Staus verursachen Stress, stellen die Geduld auf die Probe und kosten Zeit. Staugeplagten Autofahrern und Autofahrerinnen wollen Österreichische Bundesbahnen (ÖBB) und Land Niederösterreich nun den Umstieg auf die „Öffis“ erleichtern. Eine neue App, die im Herbst in Betrieb gehen soll, zeigt an, wann der nächste Zug am nahe liegenden Bahnhof abfährt und wie viele Parkplätze in der Park-&-Ride-Anlage noch frei sind bzw. zum errechneten Ankunftszeitpunkt noch frei sein werden.

Pilotregion im Mostviertel

Derzeit laufen die Vorbereitungen für die neue Handy-App. Die Park-&-Ride-Anlagen in St. Valentin, Haag, Ernsthofen und Ennsdorf (alle Bezirk Amstetten) mit mehr als 700 Pkw-Stellplätzen werden technisch nachgerüstet. Jeder Stellplatz wird mit einem Sensor ausgestattet, der anzeigt, ob der Platz belegt oder frei ist. Diese Daten werden laufend in ein System eingespielt. Damit kann nicht nur angezeigt werden, wie viele Parkplätze frei sind. Aufgrund von Erfahrungswerten errechnet die App auch Prognosen über die Auslastung.

Park and Ride

APA/Harald Schneider

Mehrere Park-&-Ride-Anlagen im Bezirk Amstetten werden derzeit technisch aufgerüstet

„Wir gestalten das Bahnfahren mit moderner Technologie noch bequemer und kundenfreundlicher. Diese Echtzeitinfos sind ein weiterer Schritt zur integrierten Mobilitätskette“, beschreibt Silvia Angelo, Vorstandsdirektorin der ÖBB-Infrastruktur, die neuen Möglichkeiten. Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) unterstreicht: „Je leichter der Umstieg vom eigenen Fahrzeug auf die öffentlichen Verkehrsmittel ist, desto eher werden diese auch genutzt. Mit diesem neuen System ermöglichen wir genau das: Wir machen den Verkehr planbarer und den Umstieg komfortabler.“

App soll im Herbst starten

Im Sommer sollen die ersten Daten zur Verfügung stehen, um die App zu betreiben. Im Herbst könnten dann die ersten Kundinnen und Kunden vom neuen Service profitieren. Laut ÖBB ist auch geplant, dass nach Abschluss des Pilotprojektes Schritt für Schritt weitere Anlagen in Österreich ausgerüstet werden.

Die ÖBB-Infrastruktur investiert in den nächsten fünf Jahren insgesamt 140 Millionen Euro in Park-&-Ride-Anlagen. Derzeit gibt es (Stand Jahresbeginn 2019) bundesweit knapp 116.000 P-&-R-Stellplätze, davon etwa 67.000 für mehrspurige Fahrzeuge, die Benützerinnen und Benützern öffentlicher Verkehrsmittel kostenlos zur Verfügung stehen.

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