S1: Verkehrschaos nach Lkw-Brand im Tunnel

Seit einer Woche gibt es im Großraum Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) zu Stoßzeiten immer wieder Verkehrschaos. Grund dafür: die Sperre des S1-Tunnels Rannersdorf nach einem Lkw-Brand am Montag vergangener Woche.

Der Tunnel muss in den kommenden Wochen aufwendig saniert werden und bleibt laut Asfinag bis Juni gesperrt. Bei dem verheerenden Brand vergangenen Montag wurden sowohl Tunneldecke und Fahrbahn als auch elektrische Einrichtungen des Tunnels wie Licht und Belüftung schwer beschädigt - mehr dazu in Aufräumarbeiten nach Lkw-Brand im S1-Tunnel (noe.ORF.at; 29.4.2019). Die Sanierung wird kein einfaches Unterfangen, betont man bei der ASFINAG.

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Techniker untersuchen derzeit die Tunnelwände

Derzeit laufen die letzten Vorbereitungen für die große Tunnelsanierung. Noch werden Probebohrungen durchgeführt, schon nächste Woche wird die Tunneldecke im Unfallbereich komplett abgerissen. „Die Sanierung ist nur von oben möglich“, erklärt Günter Rattei, ASFINAG-Koordinator für die Tunnelsanierung. „Das bedeutet: Die Tunneldecke muss von oben abgetragen werden. Danach werden Stützgerüste montiert." Von den Statikern gab es bereits grünes Licht für die Arbeiten.

Kolonnenverkehr und Staus

Nun gilt es jene 35.000 Fahrzeuge, die sonst täglich den Tunnel Rannersdorf Richtung Südautobahn (A2) passieren, umzuleiten. Den Autofahrern wird empfohlen über die Ostautobahn (A4) nach Wien und über die Südosttangente (A23) auszuweichen, um auf die Südautobahn zu gelangen. Da viele Autolenker den Staus entgehen wollen, fahren sie durch umliegende Ortschaften, wie etwa Mannswörth (Bezirk Bruck an der Leitha). Dadurch kam es nun täglich zu den Stoßzeiten zu Kolonnenverkehr und kilometerlangen Staus.

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Die ORF-Verkehrsredaktion empfiehlt die S1 über Wien zu umfahren

„Man kann nicht einmal mehr ein- und ausparken. Auch die Fenster müssen zu bleiben. Es ist, als ob man direkt neben der Autobahn wohnt“, klagt Rositta Liedl-Fuchs, Geschäftsinhaberin in Mannswörth. Walter Koch, Anrainer in Mannswörth ärgert, dass Lkw-Lenker trotz eines Fahrverbots immer wieder über Mannswörth ausweichen würden. „Bei den aktuellen Staus braucht man teilweise 50 Minuten mit dem Auto nach Schwechat. Normalerweise ist man dort in fünf Minuten", so Koch.

Öffis seien laut Experten beste Alternative

Die Experten der ORF-Verkehrsredaktion empfehlen den Pendlerinnen und Pendlern auf die Schnellbahnzüge umzusteigen. Wer in diesen Wochen mit dem Auto zum Flughafen unterwegs ist, sollte mit längeren Verzögerungen rechnen. Am besten sollte man sich auch hier für die S-Bahn oder den City Airport Train entscheiden, raten die Experten.

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Die Schäden sind nach dem schweren Lkw-Brand noch deutlich zu sehen

Für etwa fünf Wochen werden sich sowohl tausende Pendlerinnen und Pendler als auch jene Menschen, die in und rund um Schwechat wohnen, noch in Geduld üben müssen. Dann dürfte das tägliche Verkehrschaos im Raum Schwechat Geschichte sein. „Wir sind zuversichtlich, dass wir Anfang Juni den Tunnel Rannersdorf in Richtung Vösendorf wieder eingeschränkt für den Verkehr freigeben können“, so Günter Rattei von der ASFINAG. Die Sanierung dürfte Schätzungen zufolge mehrere Millionen Euro kosten. Die Arbeiten sollen im August endgültig abgeschlossen sein.

Thomas Birgfellner und Birgit Brunner, noe.ORF.at

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