„Letzte Chance“ für Maibaumfäller

Nachdem der Maibaum der Landjugend in Gutenstein (Bezirk Wiener Neustadt) umgeschnitten worden ist, gibt es nun eine „letzte Chance“ für die Verursacher. Wenn sie sich von selbst melden, wird von einer Anzeige abgesehen.

Die Landjugend hatte den 29 Meter hohen Maibaum am 27. April im Bleichgarten auf dem Gelände der Raimundfestspiele in Gutenstein aufgestellt und in der ersten Nacht Wache gehalten. „Bei uns ist es gebräuchlich, dass der Baum in der ersten Nacht nach dem Aufstellen gefällt werden darf“, sagt Robert Perger, Leiter der Landjugend Gutenstein. Die Täter hatten allerdings in der Nacht von 30. April auf 1. Mai zugeschlagen. „Es ist nun eine Streitfrage, ob das dem Brauchtum entspricht und erlaubt war“, sagt Perger.

Durch „Redereien im Ort“ habe man bereits einen Verdacht, wer den Baum umgeschnitten hat. Die Verdächtigen seien „eher aus der Region“, sagt Perger. Er fordert sie dazu auf, sich selbst zu stellen. „Wir wollen das Ganze nicht im Streit lösen. Wenn sie sich melden, werden wir auf jeden Fall von einer Anzeige absehen.“ Wird ein Maibaum außerhalb des im Brauchtum vorgesehenen Zeitraums umgeschnitten, handelt es sich nämlich um eine Sachbeschädigung.

Baum wurde durch Schnitte zerstört

Der Leiter der Landjugend ortet in dem Fall auch noch zwei weitere „Vergehen“: Anders als im Brauchtum vorgesehen, sei der Baum in der Mitte durchgeschnitten worden. „Man müsste dem, der den Baum aufgestellt hat, dem Brauchtum nach eigentlich die Chance geben, den Baum wieder aufzustellen und dürfte ihn somit nicht auseinanderschneiden.“ Darüber hinaus hätten die Täter den Baumwipfel vor Ort liegen gelassen. Dieser Wipfel wäre aber das eigentliche Objekt der Begierde von Maibaumfällern, weil dieser ausgelöst werden müsste.

Der gefällte Baum in Gutenstein war für die Landjugend ein besonderer, denn er hätte die 70-Jahr-Jubiläumsfeier am 25. Mai zieren sollen. „Jetzt stellen wir einen neuen Baum auf“, so Perger gegenüber noe.ORF.at. Dieser neue Baum befindet sich derzeit noch im Wald und soll am 18. Mai aufgestellt werden. Bewacht wird er auch dieses Mal: „Wir werden ihn in der ersten Nacht nach dem Aufstellen und am letzten Tag vor dem Maibaumschnitt bewachen, sonst könnte er ja wieder gefällt werden“, sagt Perger.

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