EU-Wahl: SPÖ stellt „Menschen vor Konzerne“

Mit Slogans wie „Mensch statt Konzern“ hat die SPÖ in Wiener Neustadt am Samstag um Wählerstimmen geworben. Listen-Dritter Günther Sidl will Niederösterreichs Stimme in Brüssel sein und einen Rechtsruck in der EU verhindern.

Der rote Teppich am Marienmarkt in Wiener Neustadt soll Günther Sidl, Kandidat der SPÖ Niederösterreich, den Weg nach Brüssel ebnen. Dafür wurde am Samstag kräftig geworben. Die Bürger überzeugen will man mit Botschaften wie „Mensch statt Konzern“. Dem SPÖ-Listen-Dritten und bestgereihten Niederösterreicher Sidl geht es vor allem um Steuergerechtigkeit: „Mittlerweile ist es ja oft so, dass der Portier beim Eingang mehr Steuern zahlt, als der ganze Konzern, das kann es echt nicht sein.“

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Im direkten Gespräch wollte SPÖ NÖ-Kandidat Sidl (re.) die Wähler überzeugen

Zudem setzt die SPÖ auf europaweite Anstrengungen beim Klimaschutz und eine starke Sozialunion. Überlegungen, die Wasserversorgung zu privatisieren, erteilt Sidl eine Absage: „Wir sind dafür, dass das Wasser weiterhin im Eigentum der Bürger bleibt. Das heißt, keine Privatisierungen und keine Liberalisierungen in diesem Bereich.“

„Gegenpart zu Rechtspopulisten“

Bei der Wahl vor fünf Jahren erreichte die SPÖ österreichweit 24,09 Prozent. Zuletzt war man mit fünf Mandaten im Europäischen Parlament vertreten. Am 26. Mai will man stärker werden und einen Rechtsruck verhindern, betont Sidl: „Wir wollen einen Beitrag leisten, dass die europäische Sozialdemokratie ein starker Gegenpart zu den Rechtspopulisten ist, die gerade in manchen Nationalstaaten Hochsaison haben.“

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Die SPÖ stellt im EU-Wahlkampf die Menschen vor Konzerne

„Die EU ist das größte Friedensprojekt“, ergänzt der Klubobmann der SPÖ Niederösterreich, Reinhard Hundsmüller. Bis zur Wahl wolle man den Wählern deshalb noch stärker erklären, worum es in der EU geht. Denn um die Wahlziele zu erreichen, brauche es jede Stimme. Die Gespräche in Wiener Neustadt nutzte Sidl deshalb auch, um möglichst viele zum Wählen zu animieren: „Wir müssen alle zusammenhalten und wenn wir zusammenhalten, wird alles gut.“

Stefan Sailer, noe.ORF.at

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