Die Landesgalerie in Bildern

Fünf Jahre nach Planungsbeginn wird die Landesgalerie in Krems nun eröffnet. Von Anfang an war es ein spektakuläres Projekt, das nicht nur Zustimmung fand. Ein Blick zurück lohnt sich - nicht zuletzt wegen der einzigartigen Architektur.

Am Anfang steht ein Entwurf. Das Vorarlberger Architekturbüro marte.marte geht siegreich aus dem Wettbewerb der Ideen hervor. Dabei habe man angesichts des gewagten modernen Designs selbst gar nicht damit gerechnet, betont Architekt Bernhard Marte später immer wieder.

Von Anfang an gilt die Landesgalerie als Herzensanliegen und Prestigeprojekt des damaligen Landeshauptmannes Erwin Pröll (ÖVP, 5.v.r.). Das Foto des Spatenstichs im Juni 2016 zeigt ihn unter anderem mit dem Kremser Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ), den Architekten Bernhard und Stefan Marte sowie dem Künstlerischen Direktor Christian Bauer.

Passt das neue Bauwerk in das Weltkulturerbe Wachau? Die Kulturabteilung des Landes Niederösterreich beauftragt aufgrund einer Empfehlung der UNESCO eine Weltkulturerbeverträglichkeitsprüfung, die diese Frage beantworten soll. Experten kommen im September 2016 zum Schluss, dass es „keine gravierend nachteiligen Auswirkungen" geben dürfte.

Der Beginn der Bauarbeiten reißt zu Beginn ein Loch in die Steiner Landschaft. Der Fund einer mittelalterlichen Hafenanlage im Jänner 2017 ist aus archäologischer Sicht höchst interessant, bremst aber gleichzeitig den Baufortschritt. Christian Bauer sieht es trotzdem positiv: „Das Museum erhält eine Seele, eine Identität, die weit über das hinausgeht, was man bisher wusste."

Der fortschreitende Bau verändert die Kunstmeile Krems nachhaltig. Man will ein modernes Zeichen setzen, das zur gleichen Zeit in einen Dialog mit der benachbarten Altstadt tritt. Mitte 2017 befinden sich die Arbeiten an der Landesgalerie trotz der Ausgrabungen im Zeitplan.

Besonderes Merkmal der neuen Landesgalerie soll die unterirdische Verbindung mit der bestehenden Kunsthalle Krems sein, die sich auf der anderen Straßenseite befindet. Sie wird - wie auch das benachbarte Karikaturmuseum - parallel zu den Arbeiten saniert. Beide Museen öffnen im Lauf des Jahres 2017 wieder ihre Türen.

Der Bau der Landesgalerie verzögert sich um drei Monate, das wird im November 2017 klar. Statt wie bisher geplant 2018 soll die Eröffnung nun 2019 stattfinden. Begründet wird die Verzögerung mit der außergewöhnlichen Architektur. Die schrägen Wände würden beim Bau eine riesige Herausforderung darstellen, heißt es.

Im März 2018 erfolgt die Gleichenfeier. Das 24 Meter hohe Bauwerk zeigt zu diesem Zeitpunkt bereits viele seiner architektonischen Eigenheiten. So soll die Drehung, die das Gebäude andeutet, die zwei Bewegungsrichtungen zum Stadtzentrum und zur Donau an einem Ort bündeln.

Die schimmernde Metallfassade nimmt Gestalt an. 7.000 silberfarbene Zinkschindeln werden montiert. „Das Paillettenkleid zieht die Blicke auf sich und reflektiert zugleich respektvoll die Umgebung“, sagt Architekt Bernhard Marte.

Im Herbst 2018 ist der Bau äußerlich beinahe vollständig fertiggestellt. Innen laufen die Arbeiten weiter auf Hochtouren. In der letzten Bauphase wird gestrichen, montiert, poliert und an der Innenbeleuchtung gearbeitet.

Beim sogenannten Pre-Opening-Wochenende im März 2019 zeigt sich das Gebäude dem Publikum erstmals in seiner finalen Pracht, wenn auch noch ohne Kunstwerke. Vom Keller bis zum obersten Stockwerk ist das Bauwerk für Besucher zugänglich.

Einen Blick hinter die Kulissen der Landesgalerie können die ersten Besucher bei Spezialführungen werfen. Reinhard Kern, der für die Technik zuständig ist, erklärt den Gruppen etwa Details der Stromversorgung, Heizung und Lüftungsanlagen.

Beim Festakt im März zeigt sich Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP), Prölls Nachfolgerin, von dem Bauwerk beeindruckt. Es sei schließlich „Verantwortung und Aufgabe zugleich“, die Kunst den Menschen näherzubringen, sagt sie.

Unmittelbar vor dem offiziellen Eröffnungswochenende werden die ersten fünf Ausstellungen der Landesgalerie Niederösterreich präsentiert. Sie sind den Themen Landschaft und Selbstdarstellung, den Künstlern Renate Bertlmann und Heinz Cibulka sowie dem Kunstsammler Franz Hauer gewidmet - mehr dazu in Landesgalerie: Erste Einblicke in Ausstellungen (noe.ORF.at; 23.5.2019).

Felix Novak, noe.ORF.at

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