Purkersdorf: Zu wenig Platz für zu viele Kinder

Purkersdorf (Bezirk St. Pölten) hat ein Platzproblem. Immer mehr Jungfamilien ziehen zu. Es gibt zu viele Kinder und zu wenig Schul-, Kindergarten- und Betreuungsplätze. Die Gemeinde will nun kräftig investieren und ausbauen.

Das Bundesoberstufenrealgymnasium in Purkersdorf ist ein modernes Gymnasium. Hier bemüht man sich um einen zeitgemäßen, modernen Unterricht mit Laptops, Tablets und einer digitalen Schultafel. Das Gymnasium wurde 2002 fertiggestellt. Zuvor wurden die Schülerinnen und Schüler sechs Jahre in Containern unterrichtet. Für die Gemeinde war das ein unhaltbarer Zustand. Schließlich bewilligte der Bund den Neubau. 2015 wurde die Schule noch einmal erweitert. Nun ist aber auch der Zubau voll. Es fehlt an Platz.

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Das Gymnasium in Purkersdorf wurde erst 2015 erweitert, ist aber schon wieder voll

„Es ist immer so ein bisschen an der Kippe, dass sich die Ressourcen gerade noch ausgehen", so Lehrerin Monika Plomer-Breitschopf. „Es gibt allerdings leider immer wieder den Fall, dass wir Schüler abweisen müssen, weil es aus Raumgründen nicht möglich ist, neue Schüler aufzunehmen und die Qualität beizubehalten.“ Wanderklassen oder Klassen, die keinen eigenen Raum zur Vefügung haben, will man in Purkersdorf vermeiden. „Da kann die Qualität nicht erhalten bleiben“, so Plomer-Breitschopf.

Kein Platz mehr in Kindergärten und Volksschule

Das Platzproblem betrifft nicht nur das Gymnasium, sondern auch die Volksschule und den Kindergarten. Purkersdorf ist eine begehrte Zuzugsgemeinde. In den vergangenen Jahren zogen viele Jungfamilien zu. Das Betreuungsangebot für die Kinder kann kaum Schritt halten. Die Gemeinde bietet zwar eine Kinderkrippe für die Kleinsten an, doch dafür müssen pro Monat bis zu 440 Euro bezahlt werden.

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Auch im Zubau ist kein Platz mehr für neue Schüler

Die vier Landeskindergärten im Ort sind voll, das Gleiche gilt für die Volksschule. Auch im Hort ist kein Platz mehr. Einen Hortplatz bekommen Kinder in Purkersdorf nur, wenn nachgewiesen wird, dass beide Eltern berufstätig sind. Andernfalls gibt es keine Chance auf einen Platz.

„An allen Ecken und Enden nachbessern“

In der Gemeinde ist man sich der Probleme bewusst. "Wir müssen die Horterweiterung durchführen. Wir müssen schauen, dass die Kindergartenplätze und die Kleinkinderbetreuung ausreichend vorhanden ist. An allen Ecken und Enden muss man nachbessern, um zu schauen, dass der Bildungsstandard in Purkersdorf weiterhin so top bleibt, wie er ist“, sagte Bürgermeister Stefan Steinbichler (SPÖ).

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Der Zuzug junger Familien bedeutet für die Gemeinde große Herausforderungen

Sechs Millionen Euro müssen investiert werden

Das kostet viel Geld. In den nächsten fünf Jahren müssen zumindest sechs Millionen Euro investiert werden, heißt es. Finanzierbar sei das aber nur, wenn die Gemeinde andere Projekte zurückstellt. Welche Projekte das sein werden, steht noch nicht fest.

Für die Gemeinde ist klar: Die Möglichkeiten des Zuzugs sind begrenzt. Mehr als 14.000 Einwohner seien in Purkersdorf nicht möglich. „Das ist unsere Grenze, die wir anpeilen müssen, um auch für diese Anzahl von Personen die Infrastruktur in Purkersdorf aufrechtzuerhalten", so der Bürgermeister. Erreicht werden könnte diese Anzahl laut Auskunft der Gemeinde in etwa 15 Jahren.

Otto Stangel, noe.ORF.at

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