Aus für Sicherheitsschule Wiener Neustadt

Die geplante Sicherheitsschule in Wiener Neustadt wird eingestellt, noch bevor sie ihren Betrieb aufnimmt. Das wurde am Freitag bekannt. Das Verteidigungsministerium begründet die Maßnahme mit zu hohen Kosten.

Die Sicherheitsschule war als Ersatz für das Militärrealgymnasium in Wiener Neustadt gedacht, das im Juni 2018 geschlossen wurde. Sie hätte im kommenden September, also beginnend mit dem Schuljahr 2019/20, mit zwei Klassen in Betrieb gehen sollen.

Bis zu 250 Schüler vorgesehen

Die Sicherheitsschule wäre am Campus der Theresianischen Militärakademie angesiedelt gewesen, war sie doch als Berufsbildende Höhere Schule für Führung und Sicherheit konzipiert, wie es bei einer Pressekonferenz im November geheißen hatte. Mittelfristig hätte die Zahl der Schülerinnen und Schüler auf 250 anwachsen sollen - mehr dazu in Wr. Neustadt: Startschuss für Sicherheitsschule (noe.ORF.at, 27.11.2018).

Theresianische Militärakademie Wr. Neustadt

Liberal Freemason/Extrawurst

Die Theresianische Militärakademie in Wiener Neustadt

Von der nun beschlossenen Einstellung des Projekts sind laut Verteidigungsministerium 53 Schülerinnen und Schüler betroffen, die großteils aus Niederösterreich, Wien und dem Burgenland kommen. Sie bzw. ihre Eltern wurden nun von den Bildungsdirektionen darüber informiert, dass es in wenigen Monaten doch keinen Schulplatz für sie gibt. Ihnen werde man jedoch laut Ministerium alternative Schulplätze anbieten.

Man sei sich dessen bewusst, dass die Einstellung der Sicherheitsschule ein sensibles Thema und für die Eltern sehr unangenehm sei, betonte man am Freitagnachmittag seitens des Verteidigungsministeriums. Es würden aber schlicht die Mittel zur Realisierung fehlen. In einer Aussendung wurde die Summe von 30 Millionen Euro genannt, „die für die Einsatzfähigkeit des Österreichischen Bundesheeres dringend erforderlich sind, um auch künftig die Sicherheit der österreichischen Bevölkerung gewährleisten zu können“. Die Entscheidung sei in enger Abstimmung mit dem Bildungsministerium gefallen, hieß es.

Deutliche Kritik an Projektende

Der Wiener Neustädter Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) zeigte sich am Freitag überrascht von der Entscheidung der Übergangsregierung. Er sprach in einer ersten Reaktion von einem „bedauerlichen Schritt für den Schulstandort Wiener Neustadt sowie für alle unmittelbar Betroffenen“.

Udo Landbauer, geschäftsführender FPÖ-Landesparteiobmann, erklärte, er „verurteile diese ungeheuerliche Vorgehensweise aufs Schärfste“ und fordere die sofortige Rücknahme des Beschlusses. „Es ist ein unglaublicher Skandal, dass ein nicht vom Volk gewählter Übergangsminister aus parteipolitischem Kalkül einfach Schulkinder auf die Straße setzt“, sagte Landbauer. Bundespräsident Alexander Van der Bellen müsse „klare Worte“ finden, forderte der FPÖ-Politiker aus Wiener Neustadt.

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