Reinling für den Ostertisch

Wenn im Kärntner Rosental ein Mädchen einem Burschen den Anschnitt vom Reinling gegeben hat, dann war das ein Zeichen ihrer Zuneigung. Der Reinling ist eine Kärntner Tradition zur Osterzeit - Andrea Karrer verrät ihr liebstes Rezept.

Der Reinling wird besonders zur Osterzeit gerne zum Frühstück gegessen, gemeinsam mit Ostereiern, Osterschinken, Eierkren und Hauswürsten. Und wenn im Rosental ein Mädchen am Ostermontag einem Burschen einen Reinling-Anschnitt gab, galt das als Zeichen ihrer Zuneigung. In Kärnten gehört der Reindling zu vielen Festen, Zusammen mit großen Schinken, Brot, Kren und Eiern wird er (ich glaube, am Karsamstag) in Weidenkörben zur Fleischweihe getragen.

Sendungshinweis: „Radio NÖ“, am 23.3.13

Die Rezepte werden von Generation zu Generation weitergegeben. Im Laufe der Jahre und geografisch bedingt haben sich verschiedenste Varianten entwickelt. Die richtige Schreibart „Reinling“ leitet sich von der Reine ab, in der das Gebäck gebacken wird und nach der er seinen Namen erhielt.

Kärntner Reinling

Zutaten für 1 Reindling mit 10 Stück
Germteig (diese Menge reicht für 2 Reinlinge):

  • 30 g Germ
  • 120 ml lauwarme Milch
  • 550 g Mehl (glatt)
  • 3 Dotter
  • 1 Ei
  • 50 g Kristallzucker
  • 1 TL Vanillezucker
  • etwa 8 g Salz
  • 45 ml Rum
  • Schale von ½ Zitrone (unbehandelt), abgerieben
  • 100 g weiche Butter
  • Mehl zum Ausarbeiten

Füllung:

  • 150 g Rosinen
  • ½ TL Zimt (gemahlen)
  • 100 g Vollrohrzucker*
  • 50 g Walnüsse, grob gehackt
  • Butter für die Form und zum Bestreichen
  • Mehl zum Ausarbeiten

Germteig: Germ zerbröseln, in der lauwarmen Milch auflösen und mit etwas Mehl zu einem Brei rühren, mit Mehl stauben und zugedeckt an einem warmen Ort etwa 15 Minuten „gehen“ lassen. Hinweis: Das Volumen soll sich verdoppeln und die Oberfläche sollte grobe Risse zeigen. Dotter mit Ei, Kristall- sowie Vanillezucker, Salz, Rum und Zitronenschale schaumig rühren. Weiche Butter, Dampfl und restliches Mehl beifügen und - am besten mit den Knethaken des Handrührgerätes - zu einem glatten, weichen Teig verarbeiten. Den Teig zugedeckt an einem warmen Ort etwa 20 Minuten auf das doppelte Volumen „gehen“ lassen. Füllung: Rosinen heiß waschen und gut abtropfen lassen. Zimt und Zucker vermengen. Etwas Butter schmelzen. Eine Gugelhupfform (möglichst nicht aus Keramik) mit Butter ausstreichen. Germteig auf bemehlter Arbeitsfläche zu einem etwa 5 mm dicken Rechteck ausrollen, mit Butter bestreichen und mit Zimtzucker sowie Rosinen und Walnüssen bestreuen. Teig fest einrollen, die Rollenenden aneinanderdrücken, sodass eine Art Ring entsteht; in die Form legen, leicht andrücken, mit Butter bestreichen und mit Klarsichtfolie zugedeckt etwa 45 Minuten aufgehen lassen. Im vorgeheizten Rohr bei 170-180 °C etwa 45 Minuten backen. Kuchen aus der Form stürzen und nochmals mit zerlassener Butter bestreichen.

* mit Vollrohrzucker schmeckt der Reindling feiner, man kann natürlich auch normalen Kristallzucker verwenden.