„Längste Freundin heißt Feuerwehr“

Dietmar Fahrafellner „brennt“ für die Feuerwehr und das jetzt an der Spitze des Landesfeuerwehrverbandes. Wieso er ihr immer treu war, was ihm wichtig ist und weshalb er die Jugend forcieren will, erzählt er in der „Nahaufnahme“.

Am Mittwoch ist Dietmar Fahrafellner mit 20 von 22 Stimmen zum neuen Landesfeuerwehrkommandanten gewählt worden. Fahrafellner selbst trat mit 13 Jahren der Freiwilligen Feuerwehr bei.

„Der Feuerwehr bin ich immer treu geblieben“

„Ein Cousin war schon dabei und hat gesagt, schau es Dir mal an. Es hat mich immer schon fasziniert und begeistert, was zu lernen. Es ist schon eine sehr schöne Sache gewesen“, erzählt Fahrafellner in der „Nahaufnahme“ mit Judith Weissenböck. Je tiefer er in die Materie eintauchte, desto mehr fesselte sie ihn, auch während der Pubertät blieb Fahrafellner der Feuerwehr treu. „Meine längste Freundin heißt Feuerwehr - der bin ich immer treu geblieben“, sagt er.

Was die Arbeit mit Jugendlichen betrifft so ist ihm vor allem auch der Teamgeist wichtig, als Führungsperson ist es wichtig bei den Jugendlichen zu sein, ihre Probleme zu erkennen und sie auch zu betreuen. Selbstkritisch sagt er, dass die Feuerwehr aufgerufen ist, „uns zeitgemäß anzupassen“. „Wir müssen neue Medien einsetzen und auch darauf schauen, dass wir einen großen Erziehungswert haben. Wir bekommen sehr viele Jugendliche aus zerrütteten Familienverhältnissen, hier wird bei uns Gemeinschaft und Erziehung gesucht.“

Die Nahaufnahme zum Nachhören:

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Belastungen: „Man muss sich immer wieder aufraffen“

Fahrafellner bringt Einsatzerfahrung in mehr als 2.000 verschiedensten Einsätzen mit, viele sind ihm dabei in Erinnerung geblieben, zwei davon besonders: Die beiden Gasexplosionen in Niederösterreich, in Wilhelmsburg und in St. Pölten. „Es gibt schon Einsätze die einen bewegen, etwa die Gasexplosion in St. Pölten, mitten im verbauten Stadtgebiet. Das war nicht einfach zu managen. Hier bedarf es einer guten Einsatzleitung, eines guten Managements - hier braucht man gute Truppen, die gemeinsam den Einsatz strukturieren.“

Dietmar Fahrafellner

www.noelfv.at

Sendungshinweis: Radio NÖ Nahaufnahme, 24.3.13

In diesem Zusammenhang spricht Fahrafellner auch über psychische Belastungen, die derartige Einsätze mit sich bringen. „Wir haben einmal knapp vor dem Heiligen Abend ein junges Mädl wiederbelebt, weil kein Notarzt verfügbar war, weil zeitgleich so viele andere Unfälle waren. Die ist uns während der Reanimation unter den Fingern weggestorben. Man muss sich immer wieder neu aufraffen, was immer schlimm ist sind Kinder oder wenn es Bekannte sind, die man kennt oder wenn es ein Feuerwehrmann ist, das ist natürlich schon schwerste Psyche.“ Wie er selbst mit derartigen Situation umgeht erzählt er in der „Nahaufnahme“.

Die Nahaufnahme zum Nachhören

Jeden Sonn- und Feiertag stellt Radio NÖ in der „Nahaufnahme“ von 9.04 bis 10.00 Uhr Persönlichkeiten vor, die entweder aus Niederösterreich stammen oder eine besondere Bindung an das Bundesland haben - mehr dazu in Podcasts.