„Empfinde mich wie ein spielendes Kind“

In der „Nahaufnahme“ ist diesmal die Schauspielerin Inge Maux zu Gast. Sie ist demnächst in dem Thriller „Jack“ und derzeit im „Blunzenkönig“ zu sehen. Sie empfinde sich „wie ein spielendes Kind“, sagt sie im Gespräch mit Marina Watteck.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ-Nahaufnahme“, 30.8.2015

Derzeit ist Inge Maux in dem Film „Der Blunzenkönig“ an der Seite von Karl Merkatz in den Kinos zu sehen. Der Film wurde hauptsächlich im Weinviertel gedreht und erzählt von einem Generationen- und Weltanschauungskonflikt. Am 11. September startet schon der nächste Film „Jack“ über den Mörder und „Häfenpoeten“ Jack Unterweger, in dem sie, zwar eine kleine, aber wichtige Rolle spielt.

„Dich kann ich nur mit Anne Frank besetzen“

Die Schauspielerin, Malerin, Sängerin und Fotokünstlerin Inge Maux wurde 1944 in Oberösterreich geboren und ist dort größtenteils aufgewachsen. Sehr früh wird sie durch ihren Onkel, den Komponisten Richard Maux gefördert, ihre künstlerischen Ambitionen auszuleben und durch ihn können ihre Eltern überzeugt werden, dass sie die Schauspielschule Krauss in Wien besuchen darf. Zuvor allerdings macht sie einen Ausflug in die Schlagerwelt. Als Teenager singt sie Cover-Versionen bekannter Schlager.

Inge Maux

Stephane Reix/EPA/picturedesk.com

Inge Maux hat erst als junge Frau erfahren, dass sie offenbar jüdische Wurzeln hat. Ihrer Mutter und Großmutter dürfte es irgendwie gelungen sein, dem Holocaust zu entkommen, Genaueres weiß sie nicht, erzählt sie in der „Nahaufnahme“ auf Radio NÖ.

Doch einer ihrer ersten Theaterdirektoren hat ihr geraten, ihre Nase zu operieren, denn er könnte sie sonst nur mit der Rolle der Anne Frank besetzen. Die Nase blieb und die Karriere ging weiter. Eine Freundin hat sie mit jüdischer Folklore bekannt gemacht und seit dieser Zeit hat sich Inge Maux intensiv mit der Musik und den Liedern beschäftigt und gibt, gemeinsam mit ihrem Mann, dem Schauspieler Manfred Schmidt spezielle Abende.

„Wer schlägt schon ein Angebot von Ulrich Seidl aus"

Nach vielen Rollen am Theater, im Fernsehen und auch im Film kam 2012 ein großer Durchbruch mit der Rolle einer liebeshungrigen „Sugar-Mama“, die sich in Kenia Liebe und Sex kauft, in Ulrich Seidls Film „Paradies: Liebe.“ Eine extrem herausfordernde Rolle doch ist es selbstverständlich für Inge Maux in ihrer Arbeit an Grenzen zu gehen und: „Wer schlägt schon ein Angebot von Ulrich Seidl aus?!".

Inge Maux, Peter Kazungu, Margarete Tiesl und Ulrich Seidl in Cannes

Ian Langsdon/EPA/picturedesk.com

Maux (1. v. l.) spielte in Ulrich Seidls (1. v. r.) „Paradies Liebe“

Noch nie in ihrem Leben war sie so gefragt wie jetzt und bezeichnet diese Zeit jetzt auch als ihre „Erntezeit.“ Im Sommer spielte sie, unweit von ihrem Heimatort Artstetten, in Melk die weiße Königin, in „Alice im Wunderland“, aktuell dreht sie in Köln eine TV-Serie und auch der nächste Ulrich Seidl Film steht schon an.

Kraft und Erdung holt sie sich in der Natur, sie liebt ihr Haus in Artstetten, wo sie mit ihrem Mann und zwei Hunden wohnt. Besonders die „Geh-Meditation“ ist für sie eine Möglichkeit, das Leben wieder ruhiger und langsamer zu machen, erzählt sie im Gespräch mit Marina Watteck.

Die Nahaufnahme zum Nachhören

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