Fahrt ins „Paradies der Blicke“

In einer „Nahaufnahme spezial" gibt es Eindrücke rund um den niederösterreichischen Kandidaten der ORF-Show „9 Plätze, 9 Schätze“: Die Schneebergbahn. Michael Koch hat sich den Lokführerstand, das „Paradies der Blicke“ und die Buchtlküche in angesehen.

Sendungshinweis:

„Radio NÖ-Nahaufnahme“, 18.10.2015

Der Salamander, wie die Zuggarnituren der Schneebergbahn genannt werden, fährt weit über die Baumgrenze hinauf. Seit 2012 ist die Zahnradbahn im Besitz der NÖVOG. Sie ist aber nicht nur Transportmittel für Ausflügler und Wanderer, sondern auch für jene, die den ganzen Sommer über am Berg leben, also etwa für Hüttenwirt Helmut Hödl aus Puchberg am Schneeberg: „Meine Aufgaben sind, zu schauen, dass das Vieh vollzählig beisammen ist beziehungsweise ob eines der Tiere eine Krankheit hat. Dann muss ich schauen, dass Wasser da ist, der Zaun in Ordnung ist. Insgesamt sind hier 62 Tiere, es handelt sich dabei hauptsächlich um Jungvieh von Bauern“, so Hödl.

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Dem Nebel entfliehen

Er plädiert an Wanderer, die Tiere mit Respekt zu behandeln: „Die Mutter passt natürlich auf das Kleine auf, das ist auch logisch. Das größte Problem ist, wenn die Hunde am Berg mit sind. Man kann in ein Vieh nie hineinschauen, es kann immer etwas passieren. Egal, ob ein Tier groß oder klein ist: Man sollte es immer mit Respekt behandeln“, so Hödl.

Ausgangspunkt der zehn Kilometer langen Fahrt ist Puchberg. Im Herbst liegt der Ort oft noch im Nebel, während es weiter oben schön ist, sagt der technische Leiter der Bahn, Johann Uhl: „Wenn sich hier der Nebel lichtet und die Sonne glitzert, das ist gigantisch. Es strahlt so eine Ruhe aus, die ganze Hektik bleibt unter der Wolkendecke.“ Die Salamanderzüge gibt es weltweit nur einmal in dieser technischen Zusammensetzung, so Uhl: „Wo Hydraulik, Pneumatik, Motorenkraft über Zahnrad auf Geschwindigkeit umgewälzt wird. Die höchste Steigung auf der Strecke liegt bei 20 Prozent. Das ist für eine Zahnradbahn, die um die 40, 50 Tonnen wiegt schon eine Herausforderung für Material und Motoren“, so der technische Leiter.

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Bis zu 800 Buchteln an einem Tag

Auf halber Strecke liegt die Station Baumgartner. Dort wartet Buchtelwirt Fritz auf seine Gäste. An einem „guten“ Tag gehen dort bis zu 800 Buchteln über den Tisch: „Das Geheimnis ist ganz ein einfacher Germteig, der schön flaumig ist. Gefüllt wird er mit Powidl und Marille. Altbewährtes geht am besten.“ Mit 1.795 ist der Bahnhof der höchstgelegene Bahnhof Österreichs. Noch einmal 181 Meter höher befindet sich das Gipfelkreuz von Niederösterreichs höchstem Berg.

Nach der Ankunft bietet sich ein beeindruckendes Panorama, schildert Michaela Jagersberger von der Niederösterreichischen Schneebergbahn-Gesellschaft: „Wir sehen den Puchberger Talkessel, hinaus bis Wiener. Neustadt, Neunkirchen, bei schönem Wetter sehen wir sogar bis zum Neusiedlersee. Wir stehen hier wortwörtlich im „Paradies der Blicke“, das 2011 eröffnet wurde. Es beinhaltet einen Rundwanderweg rund um den Waxriegel mit einem kleinen Gipfelkreuz. Die Gehzeit ist etwa eine Stunde. Man hat herrliche Ausblicke und über Audioguides kann man Geschichten dazu hören", so Jagersberger. Zu sehen ist etwa der Raxblick, der Semmeringlick, der Wechselblick in Richtung Steiermark und der Schneeberg-Blick. Der Name Salamander kommt übrigens von den Tieren, die in der Gegend heimisch sind.

Die „Nahaufnahme“ zum Nachhören

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Jeden Sonn- und Feiertag stellt Radio NÖ in der „Nahaufnahme“ von 9.04 bis 10.00 Uhr Persönlichkeiten vor, die entweder aus Niederösterreich stammen oder eine besondere Bindung an das Bundesland haben - mehr dazu in Podcasts.

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